"Geld für Kinder und Alte"

Wer ist Reinhart Eberhart? Wie beschreiben Sie sich selbst?

Ich bin ein Marathonläufer, und oft dauert es wegen der Umwege länger, bis ich ans Ziel komme. Ich arbeite immer. Damit meine ich jedoch, dass Händeschütteln und Biertrinken nicht zur Arbeit zählen. Dazu gehören vielmehr die Gedanken, die daraus entstehen. Wenn du jemandem die Hand gibst und ihm dabei in die Augen siehst, dann weißt du mehr.

Und wie ist Reinhart Eberhart wirklich, wenn er nicht die Spaß- und Faschingsbrille aufgesetzt hat?

Reinhard Eberhart ist auch beim Spaßmachen ein ernster Mensch. Ich bin ja kein Witzeerzähler, sondern lebe die Geschichten. Und daraus ergeben sich Beobachtungen und kritische Betrachtungen. Eine solide Methode hat sich aus den Postkarten ergeben. Hier versuche ich, mit Pointen und doppelbödigen Aussagen die Menschen zum Nachdenken zu bewegen. Und glaub mir eines: Ich habe von Politikern schon gehört, dass das Wahlvolk eigentlich blöd sei. Das ist ein Blödsinn! Das Wahlvolk wird zeigen, wie blöd es ist, ständig verärgert und getäuscht zu werden.

Wann und warum haben Sie sich entschieden, Ihrem Leben einen anderen „Dreher“ zu geben?

Ich bin davon überzeugt, 99,99999 Prozent der Menschen lachen gerne. Als humorvoller Mensch bin ich da einfach hineingerutscht und nun organisiere ich seit 28 Jahren die Kärntner Faschingszeitung, die sehr schnell Kultstatuts erhielt. Ich habe eine Werbeagentur, ein Museum, bin Künstler, entwickle Ideen für Alles und Nichts. Ich bin ein Trendseher. Ich habe Sachen entwickelt, die es vorher in dieser Art nicht gegeben hat. Ob ich den Stillen Silvester zur Jahrtausendwende aus der Taufe gehoben oder die Regenbögen am Himmel tanzen lies oder mit überdimensionalen Barockrahmen die Natur zur Kunst erklärte, ich habe den Trend bestimmt und nirgendwo abgeschaut. Das ist eine gottgegebene Eigenschaft, für die ich dankbar bin. Und diese Fähigkeit stelle ich meiner Heimat und der Welt zur Verfügung.

Ist es in Kärnten schwer, ein kreativer Geist zu sein, mit ständig wechselnder Brille und Frisur?

Hier ist es gleich schwer und leicht wie woanders. Du brauchst Glück, die richtigen Freunde und den richtigen Zeitpunkt. Es kann kein Zufall sein, dass so viele Kärntner im In- und Ausland in kreativen Berufen tätig sind. In Kärnten ist jede Hausfrau kreativer als so mancher Politiker. Mit dem Unterschied: Die Hausfrau richtet nicht so viel Schaden an, sie kann im Gegenteil mit ihrem Hausverstand Einiges vereinfachen.

In einer Metropole wie New York würden Sie wahrscheinlich gar nicht auffallen. Schon mal daran gedacht, das Weite zu suchen und beispielsweise im bunten Las Vegas zu leben?

Auswandern wollte ich nie. Ich habe jedoch vor, demnächst einige Bildungsreisen durchzuführen und das nicht nur im Ausland sondern auch daheim.

Finden Sie Vergleiche mit Alf Poier und Co eher beschämend oder ehrt Sie das auch ein klein wenig?

Alf Poier ist ein ganz Großer auf der Bühne. Leider gibt es wenige davon. Ein Vergleich würde mich ehren, wäre aber nicht gerecht.

Woher nehmen Sie die Ideen – stimmt es wirklich, dass Sie Mickey Mouse inspiriert?

Ich habe früher Mickey Mouse verschlungen. Walt Disney ist einer meiner Vorbilder. Die Ideen entstehen tatsächlich am laufenden Band und nach Bedarf und in jeder Lage und Situation. Aber das ist nichts Außergewöhnliches. Ideen kommen jedem Menschen. Ich habe dies lediglich zu meiner Berufung gemacht.

Provokant gefragt: Gibt es ein Alter, wo man kein „bunter Vogel“ mehr sein darf?

Die wirklich Großen werden im Alter immer Besser. Und da nehme ich mir lieber die Großen als Vorbilder.

Darf man überhaupt lustig sein, wenn man das große Schicksal, das auf der Welt herrscht, die vielen Krankheiten usw. sieht?

Ich habe dazu einen Spruch kreiert: LKH heißt „Lachen kann heilen“.

Wie steht es um Ihre politischen Ambitionen?

Hätte ich gewußt, zu welchem Desaster das Wörthersee-Stadion für uns alle wird, wäre ich in meiner Heimat Waidmannsdorf geblieben. Mit mir als Waidmannsdorfer hätte es einen derartigen Irrsinn von Anfang an nicht gegeben. Ein Experte hat mir versichert: Das jetzige Stadion wird der Landeshauptstadt noch 20 Mille kosten und dann wäre es am günstigen, wenn es nie mehr aufgesperrt werden würde. Wissen Sie was: Ich werde wieder nach Klagenfurt kommen und kandidieren. Ich werde die Stadt und das Land übernehmen müssen, denn irgendwer sollte einmal mit wirklicher Vernunft agieren. Oder glauben die, das läuft auf ewig so weiter? Das Hallenbad stelle ich nicht auf den Campingplatz, sondern direkt „in“ den Wörthersee. Das wäre die Attraktion. Hier werden anscheinend schon alle blind. Wenn der Wind von irgendwo herweht, dann fallen gleich alle um. Rückgrat und Courage sind gefragt! Die Generationen werden nichts anderes mehr zulassen.

Und wo würden Sie den Spartstift ansetzen?

Die Stadt Kärnten hat 560.000 Einwohner. Das ist in Hongkong eine Häuserzeile. Wir brauchen nicht zwei, drei oder vier Verwaltungsapparate. Ein Hausmeister reicht! Die Landesregierung und den Landtag löse ich zur Gänze auf und somit sparen wir jährlich zig Millionen. Wir haben funktionierende Bezirkshauptmannschaften und Bezirksstädte. Die Landesregierung wird nicht mehr gebraucht. Allein die Dienstautos mit dem Tross der Regierungsmitglieder verschlingen Millionen. Straßen reparieren und bauen tun die Firmen. Dafür brauchen wir nicht extra einen König finanzieren. Damit finanziere ich hingegen alle Krabbelstuben, Kindergärten, Alten- und Pflegeheime und sämtliche Versorgungseinsparungen im Kranken- und Gesundheitswesen. Fragen sie die Menschen in diesem Lande, ob sie lieber die Landespolitiker aushalten oder ein funktionierendes System für die Zukunft haben wollen. Es gibt in Klagenfurt pensionierte Stadtsenatsmitglieder, die erhalten 14 Mal jährlich zwischen 7.000 bis 8.000 brutto, den Pensionisten wird hingegen damit gedroht, die Weihnachtszahlung um einen Monat zu verschieben. Wie erklären wir das der arbeitenden Bevölkerung in Kärnten? Wenn die Kärntner wirklich wüssten, was so gespielt wird, dann müssten wir die Verantwortlichen schützen.

Sind Sie ein glücklicher Mensch?

Ich wünsche jedem viel mehr Glück, wenn er es braucht und verkraften kann. Ich bin wie es läuft sehr, sehr glücklich und kann es mit meiner Familie genießen.

Was ist sonst noch wichtig?

Wir müssen auf allen Ebenen die Agressivität eindämmen. Überall. Im Autoverkehr, an der Einkaufskassa und auch bei den Politikern. Wir müssen ihnen verzeihen können. Wir haben sie ja gewählt, sie können nichts dafür. Sie sind nur so, wie sie eben sind. Sie haben uns ja auch rechtzeitig und sogar mit Wahnwesten gewarnt. Mir sagen sie oft nach, ich wäre ein Clown oder ein Kasper. Das ist eine tolle Berufsbezeichnung im Gegensatz zu denen, die sich zum Kasper oder Clown machen. Und privat: Abnehmen. Ich bin zu fett. Bis Ostern reduziere ich um 15 Kilo.

"Steckbrief":
Name: Reinhard Eberhart
Alter: 52
Geburtsort: Klagenfurt-Waidmannsdorf
Derzeitiger Wohnort: Villach
Familienstand: Verheiratet
Hobbys: Sauna, schwimmen, wandern, Informationen über alles – und nachdenken

Autor: Katja Auer

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