"Halb Klagenfurt hat meine Telefonnummer"

Wolfgang Germ ist ein leidenschaftlicher Hobby-Koch: Häufig eingefordert von Tochter Valentina und Gattin Manuela wird sein "legendär fluffiger Kaiserschmarrn". | Foto: KK/Germ
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  • Wolfgang Germ ist ein leidenschaftlicher Hobby-Koch: Häufig eingefordert von Tochter Valentina und Gattin Manuela wird sein "legendär fluffiger Kaiserschmarrn".
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KLAGENFURT (vep). Zwei Herzen schlagen in der Brust von Stadtrat und FPÖ-Stadtparteiobmann Wofgang Germ. Denn zum einen brennt er für seinen Feuerwehrberuf, zum anderen ist er Politiker aus Leidenschaft. Bei der Feuerwehr hilft er Menschen direkt, mit der Politik langfristig und nachhaltig. "Natürlich gibt es Tage, an denen ich am liebsten nur Feuerwehrmann wäre. Aber dann erinnere ich mich daran, was ich für die Bürger schon bewegen konnte und welchen Rückhalt ich auch immer bei den Wahlen bekommen habe. Und das macht schon auch sehr stolz", verrät er. Und setzt nach: "Egal, wo meine politische Zukunft mich hinführt, Feuerwehrmann werde ich immer bleiben."

Prägende Erlebnisse für weiteren Lebensweg

In beiden Berufen könne eine seiner Stärken ausleben - das Hilfsbereite. "Ich habe in jungen Jahren als Sanitäter auf der Unfallambulanz gearbeitet. Das, was ich dort erlebt und gesehen habe, hat mich sehr geprägt. Auch das hat dazu beigetragen, dass ich mich bei der Berufsfeuerwehr beworben habe", sagt Germ und verrät, dass sein ursprünglicher Traumberuf eigentlich Zahnarzt war, doch damals fehlte ihm dafür die Matura. Denn Germ hat zunächst die Landwirtschaftliche Fachschule Goldbrunnhof abgeschlossen, danach eine Lehre zum Baumaschinen-Mechaniker absolviert und hätte dann Jetbau, die Firma seines Vaters, die auf Fundamente spezialisiert war, übernehmen sollen. Doch dann kam eben die Feuerwehr, am 1. 4. 1997 hat er dort begonnen. Dort absolvierte er dann später nebenbei auch die HTL-Abendmatura, um eine Offizierskarriere starten zu können und begann auch sein politisches Wirken. "Ich war in Ortsgruppen als Gemeinderat, Ortspareiobmann, Wahlkampfleiter etc. tätig. Ich habe politisch schon fast jede Funktion auf Gemeinde- und Bezirksebene durchlaufen", erzählt Germ.

Eine seiner größten Stärken dabei, so sagt Germ: Die Verlässlichkeit. "Man muss den Menschen eine Antwort geben, egal, wie sie ausfällt. Das schätzen die Menschen dann auch. Ich glaube, sicher 50 Prozent der Klagenfurter Bevölkerung hat meine Telefonnummer. Viele fragen mich auch Dinge, die ich dann an die zuständigen Kollegen weiterleite. Etwa, wenn es um Wohnungen geht."
Seine Verlässlichkeit  schreibt Germ u. a. seiner Kindheit zu. "Ich hatte zwar ein gutes Verhältnis zu meinem Vater, aber durch seine Arbeit war er kaum da. Ich war sozusagen von Klein auf der Mann im Haus und habe mich um vieles gekümmert. Vielleicht kommt es daher."

Leidenschaftlicher Koch und "Kraxler"

Germ verrät, dass er noch ein, bei anderen sehr beliebtes, Talent besitzt: "Ich bin leidenschaftlicher Koch." Schon bei der Feuerwehr hat er seine Kameraden häufig bekocht, jetzt kommen vorwiegend Gattin Manuela und Tochter Valentina (fast 4) in den Genuss seiner Kochkünste. "Am liebsten mache ich richtig gute Steaks", sagt Germ. Häufig gewünscht wird auch sein "legendärer Kaiserschmarrn. "Das Geheimnis ist, das Eiweiß extrem lange zu schlagen bis es fast steinhart ist. Dann geht der Schmarrn noch mehr auf und wird unglaublich fluffig", schmunzelt Germ.

Neben dem kulinarischen Verwöhnen seiner Liebsten und Freunde zieht es Germ aber auch in die Natur. Das verbindet er manchmal auch mit einem weiteren Hobby, der Natur-Fotografie. "Manchmal stehe ich um vier Uhr früh auf, damit ich das Licht bei Sonnenaufgang einfangen kann", sagt Germ, der mit Manuela, die als klinische Psychologin tätig ist, auch sehr gerne Bergsteigen geht. "Bevor Valentina geboren wurde, haben wir das natürlich häufiger gemacht, aber dann und wann geht es sich noch immer aus", so Germ, der versucht, zumindest den Sonntag so gut als möglich trotz mancher Termine für die Familie freizuhalten.
Jedoch, so gibt er zu: "So richtig abzuschalten fällt mir wirklich schwer, das Telefon hab ich immer im Blick und ich telefoniere auch von zuhause aus sehr viel. Ich will immer alles zu 100 Prozent gut machen. Ich möchte, dass sich Menschen auf mich verlassen können." Entsprechend leitet er sein Handy auch im Urlaub nicht um. "Das muss ich aber wirklich noch lernen, ich arbeite grade daran. Vor allem meiner Familie zuliebe", erläutert Germ.

"Ich weiß, dass ich manchmal zu scharf reagiere"

Ein Lernprozess ist es für ihn auch, mit Ungerechtigkeit umzugehen. "Das mag ich gar nicht. Ich bin ein Gerechtigkeitsfanatiker. Und ich weiß, dass ich oft im ersten Moment, wenn etwas nicht Recht ist, sehr scharf reagiere", verrät Germ. Er hält sich dann oft einen Tipp des Alt-Bürgermeisters Leopold Guggenberger vor Augen. "Er sagte mal zu mir ,ärgere dich nicht, wundere dich nur'", so Germ, "und mit der Zeit wird es besser, ich lerne zunehmend, besser mit solchen Dingen umzugehen, zunächst sozusagen ,abzudampfen'", schmunzelt er. Vor allem auch, seit Tochter Valentina auf der Welt ist, sei Germ viel gelassener geworden. "Nur, wenn etwas ganz anders kommt, als geplant oder ausgemacht, fällt es mir noch schwer, damit umzugehen."

Die schwierigen Momente im Leben

Schwer war für Germ auch jener Moment 2016, als die Schicksalswahl zum Stadtparteiobmann der FPÖ anstand - und vieles anders kam, als gedacht. "Das war einer meiner schwierigsten politischen Momente, denn ich wusste, dass dies auch mein politisches Ende hätte sein können, wenn die Partei nicht so ein Vertrauen in mich gesetzt hätte", erinnert sich Germ.
Privat ist der traurigste Moment von Wolfgang Germ erst drei Jahre her: "Im Februar 2015 starb mein Vater aufgrund einer Krankheit, allerdings war er da weit weg. Ich konnte mich nicht einmal richtig verabschieden, das hat mich sehr getroffen", sagt Germ.

"Da kann ich alles um mich herum vergessen"

Aber ist er heute im Kreise seiner Familie und speziell Tochter Valentina, dann geht ihm immer das Herz auf - egal, was war oder kommt. "Dann kann ich wirklich alles andere um mich kurz vergessen. Abgesehen davon muss man sich mittlerweile ganz schön konzentrieren, weil Valentina komplexe Fragen zu stellen beginnt. Ich will ihr ja keinen Blödsinn erzählen", lacht Germ, der verrät, dass er besonders die Weihnachtszeit mit der Familie genießt. "Es ist meine liebste Jahreszeit, wegen der Tradition, der Romantik, dem Familiären."
Immer häufiger zieht es Germ nun auch mit der Tochter hinaus in den Garten. "Wir haben nun nach langem Suchen ein Haus in Wölfnitz gekauft und ich beginne dadurch, mich auch mit dem Garteln auseinanderzusetzen", sagt Germ. Das Jäten möge er zwar nicht besonders, "aber es ist schön zu sehen, wie Dinge im eigenen Garten wachsen und gedeihen." Und dann vom Hobby-Koch gleich weiterverarbeitet werden können.
Und jetzt, da auch das Eigenheim perfekt ist - ein zweites Kind? Germ lacht: "Das muss ich mit meiner Frau noch ausverhandeln."

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