Huby Mayer

Huby Mayer: "Viel erlebt, viel überlebt"

Huby Mayer, Mastermind der "Fidelen Mölltaler" und ungemein kreativer und vielseitiger Komponist geht mit 65 Jahren in Pension und veröffentlichte eine 4-CD-Best-of-Box.

FLATTACH (chl). "Ich habe mir zu meinem 65. Geburtstag selbst ein Geschenk gemacht", sagt der Musiker, Komponist und Texter Huby Mayer über seine Best-of-Box mit vier CDs und 80 Musikstücken aus dem Schaffen des Masterminds der "Fidelen Mölltaler". Seine Biographie könnte man mit "Viel erlebt, vieles überlebt" umschreiben, denn genau das trifft es, spricht man ihn auf sein Wirken als Musiker an.
Eine der erfolgreichsten und längst dienenden Gruppen des Genres Volkstümliche Musik und Schlager - "Die Fidelen Mölltaler" - hat Mayer schon zum 45-Jahre-Jubiläum vor drei Jahren "in den Ruhestand" entlassen. Mit dem 65. Geburtstag am 18. September hat er sich auch selbst in die Pension begeben.

Ein Dreitausender-Komponist

Die 4-CD-Box "Huby Mayer - Best Of"enthält die (subjektiv ausgewählten) besten Stücke von Mayers Schaffen aus den Genres Volkstümlich und volkstümlicher Schlager (Fidele Mölltaler), Blasmusik, Volksmusik und Kärntnerlied. Das Lebenswerk (bisher) umfasst mehr als 3.000 Kompositionen, rund 70 Huby-Mayer-Alben mit Musik quer durch die genannte Genres bis hin zu klassischen Menuetten und über 50 Alben mit den Fidelen Mölltalern.

Schöpfer von Volksliedgut

Die immense Bedeutung Mayers als Liedschöpfer sei hier mit zwei Beispielen belegt. Mit dem Mölltaler-Titel "Warum nur, das frag ich dich" aus dem Jahre 1979 und dem damals siebenten Album des Quintetts gilt er als Erfinder des volkstümlichen Schlagers. Und mit dem Lied "Eine Herde weißer Schafe" ist ihm passiert, was einem Komponisten zu Lebzeiten selten bis nie passiert: Es wurde vom Tiroler Volksliedwerk im Jahre 2008 offiziell als Volkslied klassifiziert, nur zwanzig Jahre nach dessen Entstehen. "In jeder Epoche und in jeder Region besteht die Chance, dass sich Melodien durchsetzen, die dreißig oder vierzig Jahre später zu Volksliedern werden. Ich gehöre zu den Glücklichen, die diese Art von Adelung eines eigenen Musikstückes erleben durften", sagt Mayer in seiner Autobiographie "Heimat war für mich nie ein Fremdwort. Ein Leben voll Musik", erschienen im Verlag Johannes Heyn, aufgezeichnet von WOCHE-Redakteur Christian Lehner. "Daran sieht man: Wenn eine Melodie die Menschen anspricht, interessiert es niemanden, ob es traditionell oder neu ist, es wird angenommen und ins Volksliedgut übernommen."

Ein Leben voll Musik

Das Bild zum Volkslied ziert auch die 4-CD-Box: Huby Mayer inmitten einer Herde weißer Schafe, seiner Lieblingstiere, die er als "Hålterbua" schon in seiner Kindheit in der Großfragant hütete und lieb gewonnen hatte. In erwähnter Biographie erhält man einen Einblick in das Leben und auch das Denken Huby Mayers und seiner Überzeugung: "Auch ein Blick zurück kann ein Fortschritt sein."
Mayers 65er ist zwar ein bedenkenswertes Datum für den heimatliebenden Mölltaler, allzu viel ändern wird es aber vermutlich nicht. Denn: Die Melodien werden ihm auch in den nächsten Jahrzehnten nicht ausgehen. Er wird sie weiterhin zu Papier bringen und ab und an auch produzieren. Wie etwa die CD "Hoch Rangsburg", die 14 neue Blasmusikstücke aus Mayers Feder enthält und von der Trachtenkappelle Rangersdorf eingespielt wurden und am 2. November im Kultursaal Rangersdorf präsentiert wird.
P.S.: Huby Mayer ist (unteranderem) Träger des Ehrenzeichens des Landes Kärnten und des
Goldenen Verdienstzeichens der Republik Österreich. Würdigungen, die er verdient hat.