Erfolgskonzept Lagerraum
Immer mehr Besitz, immer kleinere Wohnungen

Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider legte bei der 1.000 Box unter der Aufsicht von Firmenchef Gerhard Körbitz selbst Hand an. | Foto: MeinBezirk.at
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Zuerst belächelt und zum Scheitern verurteilt, heute auf Expansionskurs: Lagerraum-Unternehmen Selfstorage will am Südring weiter ausbauen.

KLAGENFURT. Es ist ein Konzept, das erst seit etwa einem Jahrzehnt in Klagenfurt sich mehr und mehr Beliebtheit erfreut: Die Rede ist von sogenannten Stauraumboxen. "Wir haben immer wieder Kunden, die uns sagen: Wenn ich das gewusst hätte, dass es so etwas bei uns gibt, hätte ich das schon viel früher in Anspruch genommen", sagt Selfstorage-Geschäftsführer Gerhard Körbitz.

Die Lagerboxen-Pioniere

Er war es auch, der dieses System als Erster in Klagenfurt etabliert hat. "Meine Tochter hat das im asiatischen Raum erstmals gesehen und mir davon berichtet", sagt der Klagenfurter. Es wurde die Idee geboren, das Stauraum-Konzept auch nach Klagenfurt zu bringen. "Ich bin damals nach Graz gefahren, um mir das anzusehen", sagt Körbitz. Im Jahr 2009 wurde eine passende Immobilie gesucht. In der Ziegeleistraße 29 in Klagenfurt wurde man fündig – dort befindet sich auch heute noch einer von zwei Selfstorage-Standorten. Der Möbelriese Lutz verließ damals seinen Standort. Für Selfstorage fand sich mit dem ehemaligen Lutz-Lager der ideale Standort. "Wir haben damals mit zehn Boxen angefangen, viele Experten waren der Meinung, dass Klagenfurt für die Boxen zu klein sei, dass das Konzept nur in Großstädten erfolgreich sei", erinnert sich Körbitz. Die Experten haben sich offensichtlich getäuscht.

Der Standort am Südring soll ausgebaut werden. | Foto: MeinBezirk.at
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Stetiges Wachstum

Das Klagenfurter Unternehmen ist seit seiner Gründung stetig gewachsen. Am 29. Juni 2022 wurde die 1.000. Box in der Ziegeleistraße eröffnet. Doch damit nicht genug. Neben dem Hauptstandort Ziegeleistraße im Osten von Klagenfurt wird expandiert. Vor drei Jahren wurde der zweite Standort am Südring eröffnet, um auch den Westen der Stadt abzudecken. Hier bestehen bereits 300 Boxen. Die Nachfrage ist so groß, dass Körbitz eine weitere Investition plant. Die Einreichung für einen Zubau am Südring läuft. Im Zubau sollen weitere 300 neue Lagerboxen ihren Platz finden. Wie viel investiert wird, will Körbitz nicht verraten, nur "ein größerer Betrag", sagt der Unternehmer.

Immer mehr Konkurrenz

Das Konzept ist relativ einfach: Man kann die Boxen mit Größen zwischen 0,9 bis 25 Quadratmeter einfach flexibel mieten und wöchentlich kündigen. Der Großteil der Kunden besteht aus Privatpersonen. Aber auch immer mehr Gewerbliche nutzen das Angebot. "Kleinunternehmen, die ihr Handelsgut anliefern lassen oder ihr Werbematerial, Deko, Archiv usw. in einer passenden Box lagern möchten", erklärt Hannelore Kerschbaumer von Selfstorage. Der Mehrheit benötigt einfach mehr Platz. Durch die steigenden Immobilienpreise und steigenden Baustoffpreise wird die Schaffung von Stauraum immer teurer. Mittlerweile haben weitere Unternehmer das Erfolgskonzept erkannt. Mit mietbox9020 in der Waidmannsdorfer Straße, Mobilbox Austria in Poggersdorf, Box4u in der Papiermühlgasse, Storage24 in der Schrödingergasse, Diskont Depot in der Primoschgasse und dem Garagenkönig in der St. Veiterstraße drängen immer mehr Anbieter auf den Markt.

So erklärt ein Immobilienexperte die Hintergründe

Im Gespräch mit Re/Max Broker/Owner Daniel Lobnik, wie die steigende Nachfrage nach Lagerraum mit dem Immobilienmarkt zusammenhängt.

Woche: Wie erklären Sie sich den Erfolg der sogenannten Lagerboxen?
Lobnik: Lagerboxen sind eine relativ günstige Alternative, um Stauraum zu schaffen. Der sichtbare Trend zu Kleinwohnungen macht es derzeit notwendig, extern zu lagern. Nicht jede Wohnung verfügt über große Kellerabteile, viele Familien haben ein Zweitauto, Oldtimer oder eine Vespa. Es bietet sich hier auch viel Platz für Sportutensilien #%wie Boote, SUP u.s.w. Garagenboxen werden auch als Hobbyraum verwendet, da sie beheizbar sind, oder werden auch für gewerbliche Zwecke angemietet. Storages sind auch für den Betreiber interessant. Es besteht die Möglichkeit, am Dach Photovoltaik-Anlagen zu errichten und Strom ins Netz einzuspeisen. Es werden vermehrt Grundstücke für Storages angefragt, wichtig ist hier die gute Verkehrsanbindung. Wir vermieten derzeit einige Einzelgaragen, ca. 16 m², um 93 Euro.

Wie hoch liegen die aktuellen Quadratmeterpreise beim Neubau?

Derzeit kann man zwischen 2.800 bis 3.000 pro Quadratmeter rechnen. Wobei Baufirmen teilweise keine Fixpreisgarantie mehr abgeben. Es werden Tagespreise genannt.

Ist eine Immobilie mit viel Platz zum Lagern überhaupt noch leistbar?
Beim Immobilienkauf sind die Lagermöglichkeiten nicht unbedingt im Vordergrund gestanden. Statt Keller gibt es die Alternative mit Garten- und Geräteschuppen wie die externen Storages. Die neuen Finanzierungsvorschriften (Anm.: 20 Prozent Eigenmittel bzw. die Kreditraten dürfen 40 Prozent des gemeinsamen Haushaltseinkommens nicht übersteigen) erschweren es vielen Kunden, eine Finanzierung zu erhalten. Wir bemerken eine starke Nachfrage nach "Gebraucht-Immobilien" in gutem Zustand. Hier kann der Käufer die Baukosten relativ gut abschätzen.

Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider legte bei der 1.000 Box unter der Aufsicht von Firmenchef Gerhard Körbitz selbst Hand an. | Foto: MeinBezirk.at
Der Standort am Südring soll ausgebaut werden. | Foto: MeinBezirk.at
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