Workshop im Südpark
Inklusion durch Rollstuhlfechten
Heute fand im "Südpark" in Klagenfurt ein Workshop zum Thema Rollstuhlfechten statt. Der Verein SFLK freut sich außerdem über neue Mitglieder.
KLAGENFURT (map). "Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung verstecken sich oft zu Hause, wir wollen sie aus ihren eigenen vier Wänden herausholen und mit dem Rollstuhlfechten zum Sport animieren", erklärt Peter Brigola, Coach und Obmann des Vereins "SFLK - Sportfreizeitklub Lindwurm Klagenfurt". Der Berufsschullehrer, selbst jahrelang international als Sportfechter aktiv und bei den Paralympics in Rio de Janeiro und London als Funktionär tätig, gründete erst vor kurzem, im Oktober 2019 den Verein "SFLK - Sportfreizeitclub Lindwurm Klagenfurt".
Peter Brigola will zusammen mit Gattin Mirani Fernandes Menschen für diesen tollen Sport interessieren - körperlich Beeinträchtigte, sowie auch Nicht-Beeinträchtigte. Am 1. Februar veranstaltete er im Südpark Klagenfurt einen Workshop zum Thema "Rollstuhlfechten" und lud die Center-Besucher ein, sich in diesem Sport auszuprobieren.
Sport auf Augenhöhe
Worauf kommt es dabei eigentlich an? „Rollstuhlfechter befinden sich in einem genau definierten Abstand zueinander, auf einem Gestell fixiert, immer in der selben kritischen Distanz zum Gegenüber, es gibt also keine Rückzugsmöglichkeit. Dabei gilt es, zu treffen, ohne selbst getroffen zu werden. Besonders wichtig ist Konzentration und Koordination. Und ein ganz wesentliches Detail: Beim Rollstuhlfechten findet eine Begegnung der beiden Sportler auf Augenhöhe statt - mental sowie auch physisch.
"Diese Art des Fechtens ist ein Werkzeug, Inklusion zu leben", so Brigola. "Der Rollstuhl ist bei uns als Sportgerät zu sehen und nicht als ein Zeichen der Beeinträchtigung." Daher ist es klar, dass auch die Nicht-Beeinträchtigten beim Fechten im Rollstuhl sitzen - auf Augenhöhe. Die Trainings werden in der Pischeldorferstraße 53 durchgeführt.
Begeisterte Sportler
Bereits seit Start des Klubs im Oktober mit dabei ist Rollstuhlfahrer Alberto Fellner, der durch Zufall zu diesem Sport stieß - der Erwachsenenvertreter traf beim Meldeamt auf Peter Brigola und ist seither begeisterter Rollstuhlfechter. "Es gibt mir ein positives Gefühl und baut mental auf". Rollstuhlfahrer sollten sich nicht fallenlassen, sondern aktiv etwas machen, rät Fellner. "Viele Menschen denken, körperlich Beeinträchtigte können nichts, dem ist aber nicht so, also lasst euch nicht unterkriegen, sondern beweist ihnen das Gegenteil. Sport stärkt den Willen, hilft Barrieren zu überwinden und beeinflusst die Lebenssituation positiv", motiviert Fellner.
Tolle Community
"Die Akzeptanz gegenüber Beeinträchtigten ist in unserer Gesellschaft leider nicht besonders groß", bedauert Fechter Peter Brigola, der auf Inklusion setzt und daher Menschen - mit und ohne Beeinträchtigung - aufruft, mitzutun. "Wir sind eine tolle Community und laden neben dem Sport auch zu gesellschaftlichen Treffen und zum gemütlichen Kaffeetrinken ein. "Also, versteckt euch nicht zu Hause, sondern meldet euch einfach bei uns, jeder kann und soll mitmachen."
Großes Ziel der SFLK Athleten ist es, bei den Paralympischen Sommerspielen 2024 in Paris mitzumachen.
Zur Sache
Mitglieder sowie Unterstützer gesucht
Der Verein "SFLK - Sportfreizeitklub Lindwurm Klagenfurt" wurde von Peter Brigola im Oktober 2019 gegründet und freut sich über weitere Mitglieder, die das "Rollstuhlfechten" kennenlernen wollen. Brigola, auch Präsident von "Rollstuhlfechten Österreich", stellt den Gedanken der Inklusion in den Vordergrund und ruft daher körperlich beeinträchtigte Menschen, als auch Nichtbeeinträchtigte zum Mitmachen auf.
Weitere Infos & Kontakt gibt´s auf Facebook/ SFLK - Sport Freizeitklub Lindwurm Klagenfurt oder unter e-mail: brigola.rfo@gmail.com
Auch über Unterstützung freut man sich: Derzeit sind die Rollstühle aus Kostengründen auf Holzpaletten montiert, optimal wäre allerdings ein professionelles Untergestell, das mit höheren Kosten verbunden ist.
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