SOS-Kinderdorf
Kinderleben erhellen
Der Bedarf an psychischer Unterstützung steigt stetig. Eine neue Krisenwohngruppe wäre sofort gefüllt.
MOOSBURG. Das vergangene Jahr stellte eine große Herausforderung für die psychosozialen Dienste dar. „Die Dauerschleife-Krise hat uns auch im vergangenen Jahr fest im Griff gehabt“, so Gerald Stöckl, SOS-Kinderdorfleiter Kärnten. Allein der Notruf 147 wurde rund 250 Mal pro Tag für Erste-Hilfe-Beratungen gewählt. Die beiden Therapiezentren des Hermann-Gmeiner-Zentrums in Moosburg und Villach sind vollkommen ausgelastet. Die Wartezeiten für Plätze liegen bei bis zu sechs Monaten. „Laut Bedarf könnten wir sofort eine weitere Krisenwohngruppe aufmachen", bestätigt Stöckl.
Jeden kann es treffen
In Zeiten wie diesen treten familiäre Probleme schneller auf, als man denkt. Sobald ein Aspekt innerhalb der Familie aus dem Ruder gerät, kann das gesamte Gefüge darunter leiden, Kinder sind oft besonders stark betroffen. Krankheit, Arbeitsverlust, Trennung, Geldnöte, Eskalation können Anstoß für eine Krise innerhalb der Familie sein, hinzu kommt die Teuerrungswelle, die ebenfalls für Unruhe sorgt. Laut der Statistik Austria gelten 353.000 Kinder und Jugendliche aktuell als armutsgefährdet.
Erfolgsgeschichten
Zum Glück gibt es auch schöne Erlebnisse und Erfolge, die zeigen, dass sich die Arbeit und Mühe des SOS-Kinderdorf-Teams lohnt: „Es sind tolle Momente zu sehen, wenn Kinder, die in einer schwierigen Lebenslage zu uns gekommen sind, wieder Halt und Kraft finden, wenn sie wieder an sich selbst glauben und über sich selbst hinauswachsen können", erzählt Stöckl. Positive Schulnoten und erfolgreiche Lehrabschlüsse sind insofern von Bedeutung, da die Kinder bzw. Jugendlichen dadurch wieder Erfolgserlebnisse feiern könnne. Oft sind es die kleinen Schritte der Kinder in die richtige Richtung, die einen positiveren Ausblick in der Zukunft erlauben. Als größter Erfolg gilt nach wie vor eine erneute, harmonische Integration in der Ursprungsfamilie.
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