Kleiner Spielplatz und großer Ärger
Neues Jugendprojekt statt Saufgelage am Kinderspielplatz in Waidmannsdorf.
WAIDMANNSDORF. "Ohne Aufsicht lasse ich meine Kinder nicht mehr auf unseren Kinderspielplatz", so die Worte einer besorgten Mutter der Wohnanlage in der Hubertusstraße nur wenige Gehminuten von der Leopold-Wagner-Leichtathletik-Arena entfernt.
Gerade jetzt, wenn es wieder wärmer wird, sorgen regelrechte Saufgelage unter Jugendlichen für Ängste und Bedenken bei den Eltern, die ihre Kinder zum Spielen ins Freie schicken. "Schon in den vergangenen Jahren gab es immer wieder Probleme. Ganz früher einmal war die Spielanlage sogar für Drogenmissbrauch bekannt. So schlimm ist es jetzt nicht mehr", erzählt ein Bewohner, der schon seit 1998 in der Hubertusstraße wohnt.
Anrainerin Sylvia Feiler hat die abendlichen Spaziergänge mit ihrem Hund verlegt und vermeidet den Spielplatz bewusst. "Ich entdecke immer wieder die Bierflaschen, die am Spielplatzgelände herumliegen", sagt sie. Oftmals schon nachmittags gegen 16 Uhr trifft sich die Jugendgruppe am Spielplatz, der eigentlich Kindern vorbehalten ist.
Noch vor dem Beginn der Sommermonate soll wieder Ruhe einkehren am kleinen städtischen Spielplatz in Waidmannsdorf. Jetzt fordern Eltern und Anrainer, dass das Ordnungsamt vermehrt zum Einsatz kommt.
Stadtrat Wolfgang Germ (FPÖ), Sicherheitsbeauftragter der Stadt und für das Ordnungsamt zuständig, kennt das Problem in Parkanlagen und auf Spielflächen in der Stadt. In nächster Zeit soll das Ordnungsamt vermehrt diese Park- und Grünanlagen ins Visier nehmen. "Wir können den Jugendlichen aber nicht sagen, dass sie sich dort nicht mehr aufhalten dürfen." Germ rät Anrainern dazu, die Polizei zur Hilfe zu rufen, sollten die nächtlichen Trinkgelage zu sehr ausarten.
Jugendstadtrat Gerhard Reinisch (FPÖ) kennt die Problematik. In der Vergangenheit habe es Vorfälle gegeben. So mussten Sitzbänke und Tische entfernt werden, um den Vandalismus einzudämmen.
Mittlerweile habe sich die Situation gebessert und auch ein neues Projekt sei in Planung: "Der Youth Point Don Bosco, die Genossenschaft, Streetwork-Mitarbeiter und das Stadtgartenamt vernetzen sich besser und kümmern sich vermehrt um dieses Gebiet", so Reinisch. "Die Genossenschaft sponsert zwei Fußballtore, die auf der Wiese nebenan aufgestellt werden." Damit will man der Jugend sportliche Aktivitäten schmackhaft machen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.