Korruption, Macht, Armut

Eva Rossmann liest am Freitag im Schloss Loretto | Foto: Rossmann
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"In einem Krimi kann man die Handlung aufs Äußerste zuspitzen: auf Leben und auf Tod. Außerdem liebe ich das Spiel mit dem schönen Schein und dem, was dahinter lauert. Ist irgendwie auch etwas sehr Österreichisches …“, begründet die Juristin, Journalistin und Autorin Eva Rossmann ihre Genrewahl.
Ihr Anspruch an den Kriminalroman ist, „eine spannende Geschichte zu erzählen“ und – bei Rossmann unvermeidbar – „ein Stück Lebenswirklichkeit“: „Ich bin eben an unserer Gesellschaft interessiert. Aber: Mir ist es sehr wichtig, dass sich die Leserinnen und Leser selbst überlegen können, wie sie mit Themen umgehen, wie sie werten. Der erhobene Zeigefinger hat im Krimi nichts verloren.“
Das Stück Lebenswirklichkeit in ihrem neuen Krimi „Evelyns Fall“ ist Armut: „Wie kann es sein, dass in einem der reichsten Länder der Welt so viele Menschen an oder unter der Armutsgrenze leben müssen? Ich glaub nicht, dass die meisten selbst daran schuld sind. Und ich werde wütend, wenn mir Politiker sagen, dass sich solche Leute in der ,sozialen Hängematte‘ mit ein paar hundert Euro im Monat ausruhen. Jeder, der so einen Blödsinn, sagt, sollte gezwungen sein, nur einen Monat mit so wenig Geld zu leben – das ist nicht geruhsam, das ist ein ganz schöner Stress.“

Im Obdachlosen-Milieu spielt Susanne Schubarskys Kurzkrimi „Unüblich Übliches“ (aus der Anthologie „Gemischer Satz“), den die Villacherin am „Tatort Loretto“ lesen wird. Ein Krimistipendium ermöglichte ihr eine Klausur auf Ostfriesland, wo sie der Fertigstellung ihres ersten Romans ein schönes Stück näher rückte; zwei Kurzgeschichten – eine zum Thema Bier, eine zu Wellness – sind in Arbeit. Als Initiatorin des „Kärntner Krimipreises“ ist sie zurzeit intensiv auf Sponsorensuche: „Interessenten sind willkommen! Die Finanzkrise macht die Suche derzeit sehr schwierig.“

Die Macht der Bilder
Im siebenten Kriminalroman von Veit Heinichen, rund um Commissario Proteo Laurenti mit dem Titel „Keine Frage des Geschmacks“, geht es „um die Macht der Bilder“. Dazu zählt der Autor die Berieselung durch schlecht gemachte TV-Serien oder auch TV-Krimis, die auf „Brot und Spiele, Ablenkung auf möglichst niedrigem Niveau“ abzielen. Der Mord an einem deutschen Filmproduzenten zu Beginn des Romans habe also nichts zu tun mit einer Rache an den Machern der (bislang fünf) Laurenti-Verfilmungen.
„Wir leben in einer digitalen Bilderwelt, wo du der Nachricht nicht mehr trauen kannst, umso spektakulärer, aber auch umso banaler die Bilder sind, desto eher bleiben sie im Gedächtnis“, erklärt Heinichen den zweiten Handlungsstrang, die Erpressung einer englischen Politikerin mit Fotos ihres Urlaubs-Seitensprungs in Grado.
Zuletzt war Heinichen in den Schlagzeilen wegen seines Vorworts zu Norbert Schneiders „Tatort Hypo Alpe Adria“: „Ich bin beruhigt, dass es Menschen gibt, die sich darum kümmern, dass Rechtsanwälte Geld verdienen“, bemerkt er zum mittlerweile abgewiesenen Antrag auf Erlassung einer Einstweiligen Verfügung. Dem Rekurs desselben sieht er „gelassen entgegen“.

Eva Rossmann, Susanne Schubarsky am „Tatort Loretto“: 11. 3., 19.30 Uhr, Klagenfurt, Schloss Maria Loretto. Karten (9 Euro): 0463/537-5227.
Veit Heinichen: Buchhandlung Heyn, Klagenfurt, Karten: 0463/54249-0.

Autor: Christian Lehner

Wann: 11.03.2011 19:30:00 Wo: Schloss Maria Loretto, Lorettoweg 52, 9020 Klagenfurt am Wörthersee auf Karte anzeigen
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