Plattform "Mobbingfree"

Mit Comedy im Kampf gegen Mobbing

Der Klagenfurter Influencer Martin Schäffer setzt sich im Internet für Mobbingopfer ein.

KÄRNTEN. Von anderen gehänselt, eingeschüchtert und ausgegrenzt zu werden, zählt zu den schlimmsten Erfahrungen, die Schüler machen können. Die neue Plattform "Mobbingfree" möchte Aufmerksamkeit schaffen und für das Thema Mobbing sensibilisieren. Auch der Kärntner Influencer Martin Schäffer stellt sich für die Initiative zur Verfügung.

Mobbing belastet die Psyche

Martin Schäffer ist im Internet kein Unbekannter. Auf der Kurzvideo-Plattform Tik-Tok hat der Klagenfurter 165.000 Follower. Hier postet der 39-jährige unter dem Namen "Marty Austria" Sketche und Parodien, die zum Nachdenken anregen sollen. Die Plattform "Mobbingfree" unterstützt Schäffer gerne: "Als Kind beziehungsweise Jugendlicher habe ich Mobbing am eigenen Leib erlebt. Daher war es mir auch so wichtig, mich als Erwachsener dafür einzusetzen. Mobbing belastet die Psyche, für einen Jugendlichen ist dies schwer zu ertragen." Daher ist es Schäffer wichtig, ein Zeichen gegen Mobbing zu setzen: "Als Influencer hat man Verantwortung. Natürlich kann ich nicht jeden davon überzeugen, mit dem Mobben aufzuhören. Aber ich denke, je mehr Menschen sich dem Thema annehmen, desto mehr verbreitet sich die Botschaft."

Comedy als Ausgleich

Schäffer ist seit Jahren im Sozialbereich tätig. Humorvolle Videos zu produzieren, ist für ihn ein Ausgleich zu seinem Beruf: "Ich versuche damit, belastende Erlebnisse zu verarbeiten. Durch das Erstellen von lustigen Videos kann ich mich psychisch stabil halten." Nebenbei kann der Influencer einen positiven Einfluss auf die meist jugendlichen Nutzer von Tik-Tok ausüben. Schließlich steht Mobbing im Internet für viele Jugendliche auf der Tagesordnung, weiß Schäffer: "Die Anonymität in den Netzwerken fördert Hasskommentare und Mobbing. Man kann sich leichter äußern und muss seinen 'Gegner' nicht direkt gegenüberstehen." Gegen Anfeindungen im Netz hat Schäffer einen Tipp parat: "Als Influencer hat man seine Fans und natürlich auch seine Hater. Ich reagiere dann immer mit einem Lächeln. Damit rechnet niemand und das setzt die Mobber dann schnell ins Aus."

Ein Zeichen setzen 

Die Internet-Plattform "Mobbingfree" will ein Zeichen gegen Mobbing setzen und Betroffenen und Angehörigen Hilfe und Informationen bieten. Ins Leben gerufen wurde die Initiative von Maria Lehner. Unterstützung bekommt die Wienerin von zahlreichen Influencern aus ganz Österreich. "Es ist besonders wichtig, sich zu vernetzen und zusammen aufzuklären. Unter dem Hashtag ,mobbingfree‘ wird für ein Leben ohne Mobbing gekämpft", informiert Lehner. Die Influencer teilen ihre eigenen Erfahrungen mit Mobbing und machen Mut, sich dagegen zu wehren und sich helfen zu lassen. Laut Schulpsychologen leidet jedes zehnte Kind unter diesem Psychoterror. Die Folgen sind weitreichend: Mobbing schränkt nicht nur die Lebensqualität erheblich ein, es kann auch zu physischen und psychischen Krankheiten führen.