Klagenfurt
Nachhilfe muss nicht sein
KLAGENFURT. Immer mehr Kinder benötigen Nachhilfe, sogar schon in der Volksschule. Eine Tatsache, die höchstens Nachhilfeinstitute erfreut. Victoria Kraßnig vom Klagenfurter ADC Victory Privat College ist mit der Thematik vertraut. "In den nordischen Ländern kennt man keine Nachhilfe. Lernen steht immer in Beziehung zum Lehrer und zum Lerninhalt. Gemeinsam wird so das persönliche Interesse zum Lerninhalt geweckt", sagt Kraßnig. Ein Punkt ist dabei wesentlich. "Lernen muss Freude machen, alles was Freude macht und interessant ist, verankert sich im Langzeitgedächtnis. Wenn bereits von Anfang an darauf aufgebaut wird, dass Schüler*innen den Inhalt verstehen und verinnerlichen, braucht man in späteren Jahren keine Nachhilfe mehr", sagt die Expertin.
Die Gründe für das Defizit
Nachdenklich stimmt die Tatsache, dass immer wieder Nachhilfe im Volksschulalter benötigt wird. "Viele Kinder haben aufgrund von veränderten Spieleigenschaften, z.B. Handy, Tablet, PC, virtuelle Medien etc, veränderte Entwicklungsdefizite in der Motorik oder der visuellen Wahrnehmung. Diese kann sich in weiterer Folge auf die Konzentration sowie Merk- und Lernfähigkeit auswirken. Wenn die Konzentration stockt, kann kein erfolgreiches Lernen stattfinden und der Lernerfolg bleibt aus", begründet Kraßnig dies.
Das Umfeld beachten
Wesentlich bei diesem Thema ist das Lernumfeld. Dieses sollte so gestaltet werden, dass der Prozess des Verstehens von Kindern und Jugendlichen angeregt wird. Vom Auswendig-Lernen hält die Expertin nicht besonders viel. Inhalte sollten so präsentiert werden, dass diese einen Bezug zur Lebenswelt der Schüler herstellen. Hier sind die Lehrpersonen zur Verantwortung gefragt. Sie sollen dafür sorgen, dass Themengebiete so präsentiert werden, dass diese von jedem verstanden werden. Eine gute Beziehung zwischen Lehrer und Schüler ist unabdingbar.
Ein erfolgreicher Start
Das nächste Schuljahr steht unweigerlich bevor. Wie darauf vorbereiten? "Frische Luft und Bewegung gehören zu einem Lernerfolg genauso dazu, wie die notwendige Pause und eine nicht belastende Ernährung (Brain Food, Nüsse, Obst), aber auch ausreichend Flüssigkeit am besten Wasser oder Tee", rät die Expertin. Eltern sind gefordert, die Leistung ihrer Kinder anzuerkennen und sie zu motivieren. Ruhe am Arbeitsplatz sowie ausreichend Lernpausen sind essenzielle Bestandteile erfolgreichen Lernens.
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