Elisabethinen-Krankenhaus
Neuer Wirkstoff soll Wundheilung beschleunigen

Aposec - ein Wirkstoff aus weißen Blutkörperchen mit verblüffendem Potential wird derzeit im Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt erprobt | Foto: EKH
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  • Aposec - ein Wirkstoff aus weißen Blutkörperchen mit verblüffendem Potential wird derzeit im Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt erprobt
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Neue Therapieform bei chronischen diabetischen Fußwunden wird erstmals am Elisabethinen- Krankenhaus Klagenfurt erforscht. 

KLAGENFURT.  Ein neuer Wirkstoff, der von einer Forschergruppe um die MedUni Wien entwickelt wurde, soll Hautwunden schneller heilen lassen. Er wird aus weißen Blutkörperchen gewonnen. Das Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt wurde österreichweit als erstes Krankenhaus für die Durchführung der klinischen Studie am Patienten ausgewählt. Das Wundzentrum des Ordenskrankenhauses zählt zu einem der erfahrensten interdisziplinären Zentren in der Versorgung chronischer Wunden. Die klinische Studie an ausgewählten Patienten ist gestartet. Weitere Interessierte können sich noch melden.

Neues Medikament: "Aposec"

Bei manchen Patienten heilen Wunden schlecht oder nicht mehr vollständig ab. Von „chronisch“ sprechen Ärzte dann, wenn eine Wunde nach sechs bis acht Wochen noch nicht abgeheilt ist. Gründe können Diabetes Mellitus, chronische Gefäßerkrankungen (Raucherbeine) und ein Krampfadernleiden sein.Abhilfe verschaffen könnte künftig "Aposec" – ein neues Medikament aus weißen Blutkörperchen, das von dem gebürtigen Kärntner Hendrik Jan Leonard Ankersmit, in Wien entwickelt wurde.

Test an Patienten 

Wundexperten des Elisabethinen Krankenhaus testen den Wirkstoff am PatientenDie Frage ob Aposec die Wundheilung beschleunigt, beschäftigt derzeit auchÄrzte des Elisabethinen-Krankenhauses. In der Wundambulanz, einem spezialisierten Kompetenzzentrum im Bereich Diagnostik und Behandlung von chronischen Wunden startet weltweit die erste Studie, in der der Wirkstoff Aposec an Patienten erprobt und ausgewertet wird. Die Resultate erster durchgeführter Untersuchungen sind vielversprechend und könnten alternative Behandlungsmethoden von Wunderkrankungen ermöglichen. Mit der Ersten Oberärztin Christiane Dreschl, interimistische Leiterin der Abteilung für Chirurgie am Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt, begleitet eine erfahrene Wundexpertin die Erprobung des Präperates an Menschen mit diabetischen Fußulzerationen.

Weiße Blutkörperchen wirken 

Aposec besteht aus löslichen Eiweißstoffen, Exosomen und Lipiden aus weißen Blutkörperchen. Die Blutkörperchen werden bestrahlt und schütten während des Zelltods Proteine aus, das Sekretom – mit einer nachweislichen therapeutischen Wirksamkeit: „Es wirkt antibakteriell, regt die Neubildung von Gefäßen an und aktiviert die Wundheilung. Die unwirksamen übrigen Zellbestandteile werden im Rahmen des Herstellungsverfahrens abgesondert und verworfen“, erklärt dessen Entwickler, Hendrik Ankersmit.

Studie gestartet

Studie startete Mitte Oktober mit ausgewählten Patienten. Die placebo-kontrollierte Studie, die von der Ersten Oberärztin Dreschl und ihrem Team begleitet wird, soll zwölf Patienten einschließen. Behandelt werden Diabetiker mit chronischen Wunden an den Füßen, die über Wochen keine Heilung zeigten.
Ziel der klinischen Studie ist es, die Sicherheit des Wirkstoffes nachzuweisen. Aposec verheißt eine große Einsatzbreite, etwa auch bei Herzinfarkt, Herzmuskelentzündungen, Schlaganfall und Rückenmarksverletzungen.

Erfahrenes Wundzentrum 

Das Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt verfügt über ein Wundzentrum, das zu den erfahrensten interdisziplinären Zentren in der Versorgung chronischer und kompelexer Wunden zählt. Im letzten Jahr nahm das Krankenhaus am EU-Projekt „HealthNet“ teil. Im Rahmen des Pilotprojektes wurden Menschen mit chronischen Wunden in enger Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten und der Hauskrankenpflege in den eigenen vier Wänden zu Hause betreut. Die Wundbeurteilung und Wundtherapie erfolgte mit Hilfe von per Internet an die Wundambulanz im EKH übermittelten Daten und Fotos. Bei den meist älteren Leuten konnten dadurch Strapazen wie Transporte ins Krankenhaus vermieden werden.
Zusätzlich werden im österreichweit ersten “Kompetenzzentrum Multiprofessionelles Wundmanagement” die Grundlagen für die bestmögliche Wundversorgung entwickelt. Dieses wurde 2017 von den Barmherzigen Brüder Österreich am Standort Elisabethinen- Krankenhaus Klagenfurt eröffnet.

Weitere Patienten für Studie gesucht

Die weltweite erste klinische Studie des Wirkstoffs am Patienten startete bereits. Das Auswahlverfahren der Patienten an der Wundambulanz ist allerdings noch nicht abgeschlossen – Interessierte können sich noch an der Wundambulanz des Krankenhauses für die Studienerprobung melden. Dazu ist eine genaue Abfrage über Vor- und Begleiterkrankungen, eine Laborabnahme und die Vermessung der zu therapierenden Wunde notwendig.Bei Personen, die die strengen Kriterien zur Behandlung im Rahmen der Studie erfüllen, wird das Medikament Aposec über vier Wochen auf die Wunde aufgetragen und die Wunde noch weitere zwei Monate in regelmäßigen Abständen kontrolliert.

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