Puppen entführen uns in Märchenwelt
Zum Welttag des Puppentheaters stellen wir Puppenspielerinnen vor.
Morgen Donnerstag wird zum elften Mal der Internationale Tag des Puppenspiels gefeiert - weltweit!
Emilia Schöffel und Sabine Ottenschläger von der Märchenbühen Klagenfurt lassen fast täglich die Puppen tanzen und sind eine der wenigen Puppenspielerinnen in Kärnten. "Man trägt den ,Puppenspieler' von Anfang an in sich, aber man wird ein Leben lang nicht damit fertig, ihn zu entwickeln und zu vollenden", erzählt Emilia Schöffel, die gemeinsam mit ihrer Kollegin "Frau Holle", "Rotkäppchen" und Co Leben einhauchen.
Sabine Ottenschläger konnte eigentlich nie ewas mit Puppen anfangen. Die Tierliebe hingegen setzt sich bei ihr auf der Märchenbühne fort: Im Rahmen der Aufgabenteilung ist es ihr Part, alle Tiere - vom kleinen Mäuschen bis zum großen, dicken Bären, herzustellen." Das ist eine anspruchsvolle Arbeit, denn es kommt dabei auf jedes Detail an - Farbe, Körperform, Schwanz, Augen. Gerade Kinder haben da oft einen untrüglichen Blick für das Typische eines Tieres, da muss schon alles stimmen."
Und ähnlich herausfordernd ist es mit den Menschenpuppen - das ist wiederum Emilia Schöffels Leidenschaft. "So ergänzen sich unsere Talente wunderbar und fließen zu einem runden Ganzen zusammen", erzählen die zwei Puppenspielerinnen, die seit 13 Jahren „Märchen für Kinder und Erwachsene machen, die noch staunen können" - so ihr Motto.
Viel Kreatitvität gefordert
Steht eine neue Theaterproduktion am Programm und der Text und die Lieder sind auch fixiert, werden im zweiten Schritt die Puppen, Tiere, Kulissen und Requisiten hergestellt. Dann geht es ans Proben. "Bei einer Neuinszenierung sollten von der ersten Idee bis zur Premiere drei Monate liegen", so Ottenschläger, die darauf verweist, dass so Kreatität für das Stück angeregt wird.
Eingespieltes Team
"Wir sind als Team zu zweit - Sabine liest die Texte, ich führe die Puppen. Da ist es ganz wesentlich, dass wir uns gut aufeinander abstimmen", ergänzt Schöffel, die eine Ausbildung zur Waldorfkindergärtnerin gemacht hat und erst durch eine Abschlussarbeit über das Puppenspiel zu dieser Passion gekommen ist.
Trotz größter Sorgfalt kommt es aber manchmal vor, dass nicht alles nach Plan verläuft. Wenn zum Beispiel ein wichtiges Requisit nicht auf der Bühne steht oder beim Lesen eine Szene ausgelassen wird oder eine Figur oder ein Kulissenteil umfällt. "Da muss man halt improvisieren. Wir haben uns angewöhnt, in solchen Situationen die größte Ruhe und Souveränität zu bewahren", erzählen die zwei Freundinnen, die viel mehr verbindet als nur die Liebe zu Puppen.
Unerwartet war auch ein Brand vor zwei Jahren, der den gesamten Theaterfundus der Märchenbühne zerstörte. Doch auch diese Erfahrung lehrte Ottenschläger und Schöffel: "Wir merkten dadurch, dass wir mit dem Puppenspiel wirklich Samen in Kinder- und Erwachsenenherzen streuen und etwas Bedeutsames leisten."
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