Sprengstoffexperte über Telefonzellen-Sprengungen
"Sicher kein Lausbubenstreich"

Die gesprengte Telefonzelle in Klagenfurt/Welzenegg | Foto: Polizei
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  • Die gesprengte Telefonzelle in Klagenfurt/Welzenegg
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  • hochgeladen von Thomas Klose

Diese Woche wurden wiederholt zwei Telefonzellen in Kärnten gesprengt. Die enorme Sprengkraft wurde sichtbar und auf entsprechende Fotos der zerstörten Telefonzellen meldeten sich besorgte Leserinnen und Leser bei uns. Wir haben daher mit Johannes Holler, dem Sprengstoffsachkundigen der Landespolizeidirektion Kärnten, gesprochen.

KLAGENFURT/TECHELSBERG. Vereinzelt war zu hören, dass man die Jugendlichen doch ihre Freiheit lassen solle. Sie hätten sich in den vergangenen Monaten doch ohnehin so wenig ausleben können und Lausbubenstreiche habe es ja immer gegeben.

"Teile können 25 Meter und weiter fliegen"
Holler zeigt sich über derartige Einzelmeinungen schockiert: "Ich würde mich dagegen verwehren, dies als Lausbubenstreich zu bezeichnen. Teile können bis zu 25 Meter weit fliegen, kleine Splitter oft noch bedeutend weiter." Er appelliert an die Jugendlichen, solche Sprengungen unbedingt zu unterlassen, es bestünde Lebensgefahr: "Dessen sind sich die Jugendlichen oft leider nicht bewusst."

"Darf man sich nicht wie Schweizer Kracher vorstellen"
Auf die Frage, ob so eine enorme Sprengkraft, wie man sie auf den Fotos gesehen hat, überhaupt durch "einfacher" Pyrotechnik möglich ist, reagiert Holler deutlich: "Böller oder Kracher, wie man sie umgangssprachlich nennt, darf man sich nicht wie einfache Schweizer Kracher der Vergangenheit vorstellen. Es gibt in der Pyrotechnik verschiedene Kategorien von F1 bis F4. In der Zweierkategorie findet man u.a. bereits die Feuerwerksbatterien und diese kann man ab dem Alter von 16 Jahren frei kaufen."

"Segen des Fortschritts" - Manipulationsanleitungen aus dem Internet
"Wenn man etwa die Feuerwerksbatterien so manipuliert, dass die Zündungen nicht nacheinander, sondern gleichzeitig einsetzen, hat dies eine außerordentlcihe Sprengwirkung", erklärt Holler die Gefahr. Auch der Illusion, dass man für die entsprechende Manipulation großes Wissen benötigen würde, dürfe man sich nicht hingeben. Der Sprengstoffsachkundige spricht diesbezüglich ironisch vom "Segen des Fortschritts", denn man könne die Anleitungen bereits einfach aus dem Internet herunterladen. 

Illegale Pyrotechnik aus den östlichen Nachbarländern
Ein weiteres Problem sei aber auch Pyrotechnik, die bei uns illegal ist, jedoch insbesondere aus den östlichen Nachbarländern Österreichs eingeführt werden - zu nennen wäre hier etwa die sog. "Super Cobra". Diese seien von Haus aus schon so stark, dass an ihnen gar keine Manipulation mehr für die enorme Sprengkraft nötig sei. Jedoch hofft er in Anbetracht der großen Gefahr, dass die Vernunft siegt, sodass sich derartige Aktionen, wie zuletzt, nicht mehr wiederholen.

Die gesprengte Telefonzelle in Klagenfurt/Welzenegg | Foto: Polizei
Johannes Holler ist Sprengstoffsachverständiger der Kärntner Polizei | Foto: Peham
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