Klagenfurter LEBEN

Volkstanzkunst lässt Herzen höherschlagen

Diese Tanzkunst lässt einen schon beim Zusehen ganz schummrig werden. Was die Volkstanzgruppe Lindwurm Klagenfurt buchstäblich auf die Beine stellt, ist ein kollektives körperliches Gesamterlebnis.

Es dreht, bewegt und renkt sich wieder etwas in der Klagenfurter Volkstanzszene: Nach zwangsbedingter Corona-Pause nahm die Volkstanzgruppe Lindwurm ihren Probenbetrieb wieder auf. Im Kärntner Brauchtum tief verankert, blickt der Tanzverein zeitgleich über den Tellerrand und trägt überlieferte Traditionen im kulturellen Austausch in die weite Welt hinaus, ohne die Wurzeln aus den Augen zu verlieren. Der Fokus liegt auf der Weitergabe des Brauchtumsgutes an die Jugend, um Volkstanzkunst lebendig zu halten. Stolz auf die von ihnen zum Leben erweckten Brauchtümer, steht die Volkstanzgruppe auch anderen Traditionen offen gegenüber. Lässt sich nicht erst durch Kontakt mit fremden Bräuchen der individuelle Wert des Eigenen schätzen lernen?

Grenzenlose Kunst

Das Fremde und Eigene liegen oft sehr nah beieinander. Mit Fug und Recht kann die Volkstanzgruppe Lindwurm als ein echtes Paradebeispiel bezeichnet werden, wenn es um internationale Vernetzung geht. Wenngleich die Pandemie die umfangreichen Reisetätigkeiten zwangsbedingt auf Eis gelegt hat, sucht der Verein geradezu nach Herausforderungen auf überregionaler Ebene, um dort mit regionaler Kultur punkten zu können. Sei es in China, Mexiko oder Brasilien: In von ihnen besuchten und mitgestalteten Folklorefestivals treffen diverse Traditionen ganz unterschiedlicher Natur aufeinander und gehen wie selbstverständlich harmonisch einher. Wobei dann das kulturelle Erleben in der Fremde in seiner ganzen Breite abgeklappert wird: „In unseren Reisen verbinden wir Auftrittsmöglichkeiten mit Ausflügen und Trips, um die jeweilige Kultur kennenzulernen. Wie in unserer letzten Reise im Sommer 2019, wo wir mit unserer Tracht und Musik ein Festival Nanning in China, einer Partnerstadt von Klagenfurt, mitgestalten durften“, so Volkstänzer Rudi Hackl vom Verein, der auch Obmann des Kärntner Landestrachtenverbandes fungiert. Um den Mitgliedern ein Rundumprogramm bieten zu können, setzt die Tanzgruppe quartalsweise ein besonderes Highlight, das die restliche Zeit als Probentätigkeit in Anspruch nimmt: „Der Hintergedanke, stets neue, interessierte Jugendliche in den Verein zu bekommen, um die Tradition weiter aufrecht erhalten zu können, spielt dabei keine unwesentliche Rolle.“ Was die „Lindwürmer“ auszeichnet, ist ihre Homogenität und ihre Kameradschaft. Reisetätigkeiten, kombiniert mit internationalen Auftritten lassen den Kärntner Volkstanz nicht nur um die ganze Welt kreisen, sondern halten auch die Mitglieder bei Laune und bringen interessierte Tanzbegeisterte auf den Geschmack.

Aussichtsreiches Programm

Wobei der Volkstanz nicht das Einzige ist, was der Verein aktiv ausübt. Neben den Tänzerinnen und Tänzern verwurzelt sich der Verein mit einer Schuhplattlergruppe und begleitender traditioneller Volkstanzmusik tief in der Tradition des Landes. Nicht zu vergessen ist auch die farbenprächtige „Lesachtaler Festtagstracht“, die bei jedem Auftritt von den Mitgliedern getragen wird: „Die Tracht ist uns sehr wichtig, sie gilt als unser Werkzeug und Aushängeschild“, so Hackl. So hofft der Verein auf ein auftrittsreicheres Jahr und auf mehr Möglichkeiten, national wie international die Bühne zu rocken. Ein Trachtenfest in Bad Ischl, sowie das alljährlich stattfindende vom Verein organisierte Familienfest in St. Rupprecht stehen bereits auf dem Plan. Die Mitglieder des Vereines stehen jedenfalls schon gespannt und erwartungsfroh in den Stadtlöchern. Fernweh ade!