Tag gegen Rassismus
Was tun bei rassistischen Bemerkungen?

Am 21. März ist internationaler Tag gegen Rassismus | Foto: Pexels
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Am 21. März ist internationaler Tag gegen Rassismus. Doch ab wann spricht man überhaupt von Rassismus, was kann ich dagegen tun und wer steht mir zur Seite?

KLAGENFURT. "Rassismus drückt sich auch schon in kleinen Gesten und Handlungen aus, die eine Person aufgrund ihrer Herkunft, Hautfarbe oder Fremdzuschreibung herabwürdigen", erklärt Andreas Felsberger, Leiterin des Regionalbüros der Gleichbehandlungsanwaltschaft. Das können sowohl verbale als auch nonverbale Handlungen oder Verhaltensweisen sein. David Sabitzer vom Arbeitskreis Gleichberechtigung an der Universität Klagenfurt führt das noch etwas weiter aus. "Rechtlich gesehen ist Rassismus in Österreich nicht genau definiert, es ist daher nicht nur die ethnische Zugehörigkeit sondern auch die Religion und die Weltanschauung können Auslöser für Rassismus sein."

Was tun

Doch was ist zu tun, wenn man Opfer von Rassismus wird? "Betroffene Personen können sich kostenfrei an das Regionalbüro der Gleichbehandlungsanwaltschaft in Klagenfurt oder an anderen Standorten wenden. In vertraulichen Beratungsgesprächen klären die Gleichbehandlungsanwältinnen und -anwälte über die rechtlichen Möglichkeiten im Rahmen des Gleichbehandlungsgesetzes auf und unterstützen betroffene Personen bei der Rechtsdurchsetzung", sagt Felsberger. An der Universität Klagenfurt gibt es gleich mehrere Stellen, an die sich Studierende oder Mitarbeitende wenden können. "Für Studierende ist auch die ÖH eine niedrigschwellige Anlaufstelle für Probleme aller Art. Oft trauen sich Betroffene nicht, offizielle Anlaufstellen innerhalb der Uni aufzusuchen, da sie Nachteile für ihr Studium fürchten. Wir bieten ergebnisoffen unsere Unterstützung an, vermitteln zu weiteren Stellen und begleiten auch gerne Gespräche innerhalb der Uni", sagt Lena Zachmann, ÖH-Vorsitzende an der Universität Klagenfurt. Eine Möglichkeit für alle an der Uni ist der Arbeitskreis Gleichberechtigung und für Mitarbeitende der Betriebsrat der Universität. Zusätzlich gibt es ein Angebot des psychosozialen Dienstes an der Universität. 

Unterstützung für Betroffene

Da der Schritt, bei Rassismus zur Polizei zu gehen, oft schwer fällt, gibt es auch hier verschiedene Angebote. Die Gleichbehandlungsanwaltschaft bietet etwa digitale Erstberatung kostenfrei und anonym an, über die ein erster rechtlicher Blick auf die Situation geworfen wird. "Wir empfehlen, solche Vorfälle bei der Polizei anzuzeigen und sich eine Vertrauensperson mitzunehmen, um das nicht alleine machen zu müssen", sagt Zachmann.  Aber wie häufig ist Rassismus bei uns überhaupt? Zachmann: "Als öffentliche Institution ist auch unsere Uni ein Ort, wo es wie überall in der Gesellschaft jeden Tag auf unterschiedlichste Art und Weise zu rassistischen Äußerungen, Verhaltensweisen oder Strukturen kommen kann." Von Seiten des Arbeitskreises Gleichberechtigung spricht man von ca. 10 Fällen von Rassismus im letzten Jahr, in denen sie beraten haben. "Die Dunkelziffer ist hier sicher um vieles höher, weil viele Personen so etwas nicht melden oder meinen, es unter sich ausmachen zu müssen", erklärt Sabitzer, Büroleiter des Arbeitskreises. Die Gleichbehandlungsanwaltschaft erklärt, dass Rassismus der zweithäufigste Grund dafür sei, weshalb sich Menschen an sie wenden würde.

Alltagsrassismus als Problem

Das Hauptproblem sind dabei nicht große rassistische Angriffe in aller Öffentlichkeit, sondern hauptsächlich Alltagsrassismus. "Kommt es in einem der englischsprachigen Studiengänge mit einem hohen Anteil an Internationals zu Problemen, erleben wir häufig eine Kulturalisierung der Probleme, die oft mit rassistischen Zuschreibungen einhergeht. Probleme werden damit erklärt, dass Studierende aufgrund „ihrer Kultur“ sich so oder so verhalten würden", erklärt beispielsweise Zachmann, wie das ablaufen könnte. Aber auch außerhalb des Uni- oder Arbeitsalltags ist Alltagsrassismus für viele nicht wegzudenken. "Die Gleichbehandlungsanwaltschaft hat dazu eine Testing-Studie beauftragt. Diese konnte nachweisen, dass rassistische Vorurteile bei der Vergabe von Besichtigungsterminen große Unterschiede machen – allein aufgrund des Namens einer Person", so Felsberger.

Diskriminierungen überall

Diskriminierung von öffentlicher Stelle oder von Seiten der Universität sind auch immer wieder Thema. Die Gleichbehandlungsanwaltschaft hat 2023 beispielsweise  110 Meldungen über staatliche Behörden und Institutionen erhalten, zusätzliche 58 Meldungen im Zusammenhang mit der Polizei. "Es gibt durchaus Situationen von allen möglichen Szenarien", erklärt Sabitzer, wie es an der Universität läuft. "Es gibt Situationen zwischen Studierenden, zwischen Mitarbeitenden und auch zwischen Lehrpersonal und Studierenden."

Veranstaltungen gegen Rassismus

Anlässlich des Tages gegen Rassismus gab es an der Uni Klagenfurt bereits vergangene Woche eine Veranstaltung des Arbeitskreis Gleichberechtigung und der Gleichbehandlungsanwaltschaft. "Die Veranstaltung mit dem Titel "War das schon Diskriminierung" hat sich in dem Fall sowohl auf rassistische als auch auf sexistische Themen bezogen", erklärt Sabitzer. Die Gleichbehandlungsanwaltschaft bietet aber unabhängig vom Tag gegen Rassismus auch Beratung und Vorträge auf Arabisch an, die ÖH Klagenfurt organisiert ebenfalls regelmäßig Veranstaltungen zu diesem Thema. Der Arbeitskreis Gleichberechtigung hat im November noch einmal einen Fokus auf Rassismus und religionsbezogener Diskriminierung mit der Veranstaltung "(Zugeschriebene) ethnische Zugehörigkeit".

Infobox:
Nähere Informationen und Kontaktmöglichkeiten der Gleichbehandlungsanwaltschaft finden Sie hier:
www.gleichbehandlungsanwaltschaft.gv.at

Am 21. März ist internationaler Tag gegen Rassismus | Foto: Pexels
David Sabitzer, Arbeitskreis Gleichberechtigung an der Universität Klagenfurt | Foto: Privat
Andrea Felsberger, Leiterin des Regionalbüros Klagenfurt der Gleichbehandlungsanwaltschaft | Foto: Evelyn Hronek
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