Schulpsychologie Kärnten
Wenn die Schule Kindern Angst macht
Am Montag startete in Kärnten die Schule. Während sich viele Kinder und Jugendliche nach den langen Ferien wieder auf den Schulalltag freuen, plagen einige Schüler große Sorgen und Ängste. Wie Eltern ihren Kindern helfen können, haben wir Ina Tremschnig, Abteilungsleiterin der Schulpsychologie Kärnten, gefragt.
MeinBezirk: Wie können Kinder und Jugendliche, die unter Schulangst leiden, ihre Ängste in den Griff bekommen?
Ina Tremschnig: Sobald der Schüler sich jemandem anvertraut, sollte Kontakt mit der Schule und im Bedarfsfall mit der Schulpsychologie aufgenommen werden, um entsprechend unterstützen zu können. Je nachdem ob es sich um Leistungsdruck, Mobbing oder andere Belastungssituationen handelt, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Intervention und Begleitung. Natürlich ist es auch abhängig von der individuellen Situation, welche Maßnahmen getroffen werden.
Wie macht sich Schulangst bemerkbar?
Schulangst kann sich unterschiedlich bemerkbar machen und auch verschiedene Ursachen haben. Es gibt ein weites Spektrum an Symptomen von psychosomatischen Beschwerden, wie beispielsweise Kopf- und Bauchschmerzen, Verhaltensveränderungen bis hin zu Panikattacken und als Folge die Schulverweigerung.
Leiden jetzt mehr Kinder und Jugendliche unter Schulangst als vor der Pandemie?
Die Lockdowns haben dazu beigetragen, dass sich Schulangst verstärkt. Durch das Homeschooling fehlte die Konfrontation mit der angstauslösenden Situation in der Schule. Bei der Behandlung von Angststörungen und Panikattacken im Zusammenhang mit der Schule ist ein geregelter und strukturierter Schulbesuch jedoch notwendig. Auch die für die Persönlichkeitsentwicklung sehr wichtigen Sozialkontakte wurden massiv eingeschränkt. Die Anfragen nach Terminen an den Schulen und in der Schulpsychologischen Beratungsstelle haben in diesem Zeitraum deutlich zugenommen.
Mit welchen Problemen können sich Schüler an die Schulpsychologie wenden?
Schüler beziehungsweise deren Eltern können sich bei Lernschwierigkeiten, Leistungsdruck, Verhaltensproblemen, persönlichen Problemen im schulischen Bereich oder zur Bildungsberatung bei uns melden. Die Schulpsychologie bietet keine Therapie an, verweist im Bedarfsfall aber an geeignete Stellen weiter.
Zur Sache:
Kärntens Schulpsychologen sind Ansprechpartner für Schüler, Eltern und Lehrer bei psychologischen Fragestellungen und Problemen im Lebensbereich Schule. Die Beratungen werden vertraulich und kostenlos angeboten. Mehr Informationen sind auf der Internetseite www.bildung-ktn.gv.at zu finden.
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