Krisenpflegeeltern gesucht
Wenn Eltern nicht Eltern sein dürfen

Auch Kleinkinder können von Krisenpflegeeltern zu betreuen sein, das Maximalalter ist 10 Jahre. | Foto: (Symbolbild) Adobe Stock/grooveriderz
  • Auch Kleinkinder können von Krisenpflegeeltern zu betreuen sein, das Maximalalter ist 10 Jahre.
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Eine Krisenpflegemutter gibt Einblicke in den Alltag mit Kindern, die nicht ihre eigenen sind.

TECHELSBERG. "Meine Aufgabe als Krisenpflegemutter ist es, Kindern, die aus der eigenen Familie genommen werden müssen, ein vorübergehendes Zuhause zu geben", sagt eine von sieben Kärntner Krisenpflegemüttern aus Techelsberg. Kinder kommen dann zu ihr, wenn sie schnellstmöglich aus der eigenen Familie weg müssen. "Bis dann eine langfristige Lösung gefunden ist, kommen diese Kinder bei mir unter."

Zeitspannen unterschiedlich

Wie lange das ist, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Im Normalfall sind Kinder acht bis zehn Wochen bei Krisenpflegeeltern untergebracht. "Es ist aber auch schon vorgekommen, dass Kinder nur ein paar Tage bei mir waren, oder auch einmal über ein Jahr, ganz von der persönlichen Familiensituation abhängig", erklärt die Techelsbergerin.

Schwierigkeiten bei Wechsel

Sowohl für Kinder als auch für die Krisenpflegeeltern sind der Anfang und das Ende ihres Arrangements nicht einfach. "Manche Kinder nehmen mich sofort an, andere brauchen mehrere Tage oder Wochen, bis sie richtig angekommen sind", so die Krisenpflegemutter. Dabei werden sie von den Kindern aber nicht als Mama oder Papa angesprochen, sondern stets mit dem Vornamen. Der Abschied ist insbesondere dann schwierig, wenn die Kinder längere Zeit da waren. "Ich hatte letztes Jahr ein Kind nach 2 Jahren weitergehen lassen müssen, das war für beide Seiten sehr schlimm, weil sie in den Familienverband hineingewachsen ist", erklärt die Techelsbergerin.

"Gehört zum Job"

Dass sie ein Kind nicht mehr hergeben will, kommt zwischendurch vor, aber das gehöre zum Job. "Es ist jede Trennung auf ihre eigene Weise schwierig, dadurch, dass wir wissen, dass die Kinder nicht ewig bei uns sind, wird es eine Spur leichter", sagt die Krisenpflegemutter, die bis zu drei Kinder gleichzeitig betreut.

Alleine geht's nicht

Unterstützung hat sie dabei von ihrem Mann und ihrer erwachsenen Tochter. "Ich mache den Job jetzt seit vier Jahren, ohne die Hilfe der beiden wäre das nicht möglich", sagt die gelernte Kleinkinderzieherin. Diese Unterstützung ist insbesondere dann wichtig, wenn viele Termine anstehen, Arztbesuche oder Besuchstermine der leiblichen Eltern.

Empfehlung mit Warnung

Den Job als Krisenpflegeelternteil würde sie sofort empfehlen. "Man bekommt von den Kindern so viel zurück, das ist unbezahlbar." Allerdings hat der Job auch seine Kehrseiten. Längerer Urlaub ist quasi unmöglich, weil oftmals sehr schnell Kinder übernommen werden müssen. "Da kann es schon mal vorkommen, dass am Morgen der Anruf kommt und nachmittags das Kind vor der Tür steht", sagt die Techelsbergerin.

"Bis zur Pension"

Für sie ist der Job aber genau das Richtige. "Ich möchte das sehr gerne bis zu meiner Pension machen, aber da muss ich natürlich schauen, was die Zukunft bringt." Für sie sind es die vielen schönen Momente, wenn sich die Kinder weiterentwickeln und Fortschritte machen, die all die aufgenommenen Strapazen klein erscheinen lassen.

In Kärnten droht Engpass bei Krisenpflegeeltern
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