Die Wahlen im Burgenland sind geschlagen
SPÖ hält voraussichtlich die Mandatsmehrheit, Gewinne für FPÖ, Verluste für ÖVP und Grüne, Liste Burgenland verpasst Einzug in den Landtag.
SPÖ verfehlt die absolute Mehrheit
Die SPÖ hat bei der Landtagswahl im Burgenland voraussichtlich die absolute Stimmenmehrheit verfehlt und damit ihr Wahlziel nicht erreicht. Nach der aktuellen Hochrechnung blieben die Sozialdemokraten unter Landeshauptmann Hans Niessl mit 48,8 Prozent unter 50 Prozent. Trotzdem würde die SPÖ auf 19 Mandate kommen und die absolute Mehrheit an Landtagssitzen halten können. LH Niessl übte sich in Zweckoptimismus - er hatte ja "50 plus" als Wahlziel angegeben.
ÖVP verliert leicht
Die ÖVP verlor leicht und kam auf 34,3 Prozent, sie behält auch weiterhin ihre 13 Mandate. "Wir waren in Umfragen in der Größenordnung um 30 Prozent, dieses Ergebnis konnten wir deutlich überbieten", sagte dazu ÖVP-Generalsekretär Fritz Kaltenegger.
Wahlgewinner ist die FPÖ
Wahlgewinner ist die FPÖ, sie steigerte ihren Stimmenanteil auf neun Prozent, das Wahlziel von über zehn Prozent verfehlte sie nac derzeitiger Stimmenauszählung aber. Die Freiheitlichen hätten damit im Landtag künftig mit drei Sitzen einen mehr inne. FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl rief seine Partei zum "einzigen Wahlsieger" aus und sah mit einer anzunehmenden Verdopplung der Mandate das Wahlziel erreicht.
Grüne verlieren ein Mandat, Liste Burgenland verpasste den Einzug
Die Grünen verloren eines der beiden Mandate und kommen nur noch auch 4,1 Prozent. Für die erstmals angetretene Liste Burgenland (LBL) votierten laut aktueller Hochrechnung 3,8 Prozent, damit wurde der Einzug in den Landtag verpasst. Mit Kritik an der SPÖ reagierten die Grünen auf die Wahlschlappe. "Es zeigt sich, dass der Rechtspopulismus von Hans Niessl ihm selbst geschadet, aber vor allem der FPÖ genützt hat", sagte Bundesgeschäftsführer Stefan Wallner.
Wahlbeteiligung niedriger als 2005
Die Wahlbeteiligung (ohne Wahlkarten) betrug 70,3 Prozent und lag damit um knapp elf Prozentpunkte niedriger als 2005 (81,38 Prozent).
Regierungssitze dürften voraussichtlich gleich bleiben
In der Landesregierung dürfte alles beim Alten bleiben: Die SPÖ bekommt vier Regierungssitze, die ÖVP drei.
Erstmals Wahlkarten
Zum ersten Mal bei einer burgenländischen Landtagswahl konnten die Wähler heuer ihre Stimme auch per Brief abgeben. Insgesamt hatten rund 20.400 Menschen eine Wahlkarte beantragt, das entspricht 8,2 Prozent der Wahlberechtigten.
Das Ergebnis der Wahlkartenstimmen, die am Montag und Mittwoch ausgezählt werden, könnte die Mandatsverteilung erneut verändern. Damit ist es möglich, dass die Mandatsverteilung erst am Montag (Zwischenauszählung) oder eventuell sogar erst am Mittwoch, wenn alle Wahlkarten vorliegen, feststeht.
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