Kommentar
Entzweit "Moria" die Kärnten-Koalition?

- Peter Kowal ist Chefredakteur der WOCHE Kärnten.
- Foto: Regionalmedien Austria
- hochgeladen von Peter Michael Kowal
In der Frage um die aktuellen Geschehnisse im Flüchtlingslager Moria (Griechenland) widersprechen sich die Kärntner Koalitionspartner SPÖ und ÖVP. Auf die Arbeit der Koalition wirkt sich diese Differenz nicht aus. Weil Moria kein politischer Spielball sein darf.
Selten, aber doch: Die Kärntner Koalitionspartner SPÖ und ÖVP sind unterschiedlicher Meinung. Was war geschehen? Vergangene Woche meldete sich SPÖ-Landeshauptmann Peter Kaiser zu den aktuellen Geschehnissen um das Flüchtlingslager Moria zur Wort. Er erklärte Kärnten dazu bereit, Kinder aus dem Lager in Griechenland aufzunehmen. Dieser Ankündigung erteilte ÖVP-Landesrat und Koalitionspartner Martin Gruber zeitgleich eine Absage. Entzweit nun die Moria-Frage die Kärnten-Koalition? Mitnichten! Auf die Koalitionsarbeit sollen sich solche inhaltlichen Differenzen nicht auswirken: SPÖ und ÖVP legten in ihrem Pakt aus dem Jahr 2018 fest, bundesrelevante Themen in den koalitionsfreien Raum zu stellen.
Eine Frage der Menschlichkeit
Daraus einen Koalitionsstreit abzuleiten, ist nicht nur falsch, sondern auch unangebracht, weil mit dem Schicksal hilf- und wehrloser Kinder keine Politik zu machen ist: "Moria" ist keine Koalitionsfrage – es ist eine Frage der Menschlichkeit.
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