„Es muss menscheln“

20 Jahre im Landesdienst: Dieter Platzer

Seit einem knappen Monat ist es nun fix: Dieter Platzer ist der neue Landesamtsdirektor (LAD) und Nachfolger von Reinhard Sladko. Seine Unterschrift leistet er aber nach wie vor als Stellvertreter. „Für die Bestellung ist die Zustimmung der Bundesregierung notwendig“, erklärt der Jurist die rechtlichen Hintergründe. Diese stehe noch aus, die Zustimmung zu seiner Funktion als Stellvertreter aber noch aufrecht.
Inhaltlich mache das keinen Unterschied – auch nicht die endgültige Bestellung Platzers zum obersten Beamten im Land. Die fixe Lösung an der Spitze des Landesdiensts hat einen psychologischen Effekt. „Im Sinne der Kontinuität ist es wichtig, dass die Mitarbeiter wissen, wer der Ansprechpartner ist und künftig sein wird“, so Platzer. Die Verlässlichkeit ist gewährleistet.
Platzer ist nun die „beamtete Spitze“ von 4.000 Landesbediensteten – eine große Herausforderung in Zeiten von Sparmaßnahmen und diskutierten Verwaltungsreformen.
„Verwaltung muss auch menschlich sein“, ist der LAD überzeugt. Sein Anspruch: „Das Amt soll ein kundenfreundlicher Dienstleister sein; die Tätigkeit muss sich am Bedürfnis der Bürger orientieren.“

„Nulllohnrunde vorstellbar“
Dafür seien die Mitarbeiter der wichtigste Aspekt. „Wenn es beim Personal Einsparungen gibt, wird die Motivation noch wichtiger“, so Platzer. – Keine leichte Aufgabe, wenn europaweit über Nulllohnrunden für Beamte diskutiert wird. Trotzdem: „Eine Nulllohnrunde ist vorstellbar, wenn man damit einschneidendere Maßnahmen wie Reallohnkürzungen vermeiden kann“, so Platzer.
Das Entscheidende sei, „unangenehme Dinge zu erklären“. „Wenn Mitarbeiter die Gründe nicht kennen, wird es für sie schwierig Einschnitte zu akzeptieren“, ist Platzer überzeugt. Großen Wert legt er auch auf Gerechtigkeit. Gleichbehandlung sei unumgänglich.
Worauf es in einzelnen Abteilungen ankommt, weiß Platzer. In 20 Jahren hat er verschiedenste Stationen in der Landesverwaltung durchlebt (siehe Infobox). „Als Führungskraft ist man nur überzeugend, wenn man die Materie auch in der Praxis kennt“, sagt er.
So kennt Platzer das Spannungsfeld zwischen Notwendigkeit und Service aus seiner Zeit in der Strafabteilung der BH Villach. – „Ein Strafbescheid kann nie ein Liebesbrief werden, aber er kann korrekt und höflich formuliert sein.“
Als LAD versteht er sich als Schnittstelle. „Ich bin das Differential-Getriebe im Haus“, zieht der Klagenfurter einen Vergleich. Er vermittle zwischen den unterschiedlichen Geschwindigkeiten von Politik und Verwaltung. Man müsse die Rechtssicherheit – Platzers oberstes Prinzip – mit Geschwindigkeit vereinen.
Dass er teamorientiert ist, soll auch sein Stellvertreter zu spüren bekommen. Die Bewerbungsfrist – der Posten wurde österreichweit ausgeschrieben – endete letzte Woche. „Ich hoffe, dass im Herbst die Entscheidung fallen kann“, so der mögliche Zeitplan. Details will Platzer im laufenden Objektivierungsverfahren nicht bekanntgeben. Nur so viel: „Dass es eine beamtete Spitze im Land geben soll, wäre überheblich“, sagt er. Kompetenzen in Recht und Public Management sollen gemeinsame Arbeitsgrundlage sein. „Wir müssen aber nicht alles gleich können“, setzt Platzer auf ergänzende Fähigkeiten.

Zur Person:
• Der gebürtige Klagenfurter Dieter Platzer studierte Jus in Wien.
• Während des Doktoratsstudiums besuchte er auch die diplomatische Akademie – Schwerpunkt: Internationale Wirtschaft – in der Bundeshauptstadt.
• Nach acht Jahren in Wien kehrte er nach Kärnten zurück. Die Landesregierung führte erstmals eine Juristenobjektivierung durch; Platzer bewarb sich und trat in den Landesdienst ein.
• Mehrere Stationen durchlief Platzer im Landesdienst. Er war in der Bezirkshauptmannschaft Villach tätig und baute das Europa-Büro auf. Auch in der Amtsinspektion arbeitete Platzer – und leitete sie.
• Eine Legislaturperiode – ab 1999 – war er Büroleiter von Landeshauptmann Jörg Haider.
• Seit 2003 ist er in der Landesamtsdirektion tätig. 2004 wurde er zum Stellvertreter des Landesamtsdirektors Reinhard Sladko.

Gerd Leitner

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