„Keine Verlierer bei der Lösung!“

Valentin Inzko, hoher Repräsentant für  Bosnien-Herzegowina | Foto: KK
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WOCHE: Warum haben Sie sich dafür entschieden, dem Rat der Kärntner Slowenen vorzustehen?
Valentin Inzko: Im Zusammenhang mit dem 90. Jahrestag der Kärntner Volksabstimmung meine ich, dass wir eine gute Möglichkeit haben, gewisse Probleme einer Lösung zuzuführen. Es ist mir auch gelungen, so meine ich, ein gutes Team zusammenzustellen.

Wie werden Sie die Führung des Rats anlegen?
Lösungsorientiert, Probleme sollen mit Anstand aufgearbeitet werden und es sollen schließlich alle Gewinner sein, die Volksgruppe, Kärnten und Österreich.

Was sind die vordringlichsten Probleme, die Kärnten zu lösen hat?
Da bin ich etwas überfragt. Sicherlich könnte die Wirtschaft angekurbelt werden, viele Mitbürger verlassen deshalb Kärnten, aber da gibt es Kompetentere als mich. Es hat auch keinen Sinn, zu leugnen, dass Kärnten ein Imageproblem hat. Insbesondere tut es weh, wenn man sieht, dass in einigen Bereichen das Potenzial, das Kärnten hat, nicht immer genutzt wird. Kärnten ist eine Literaturgroßmacht (Bachmann, Handke, Turrini, Lipus etc.), es hat großartige Maler hervorgebracht oder beheimatet (Nötscher Schule, Werner Berg, Herbert Boeckl, Valentin Oman oder Gustav Janus und viele andere). Es hat Betriebe von Weltklasse, wie Infineon oder das Filterwerk in St. Michael, um nur einige zu nennen. Es liegt am Schnittpunt dreier Kulturen und der europäischen Verkehrswege und schließlich bedeutet es, wenn wir im Lande zwei Sprachen sprechen, dass wir doppelte Chancen haben. Nutzen wir das alles!

Skizzieren Sie bitte die Eckpunkte einer Ortstafellösung – was muss jedenfalls gewährleistet sein, was findet keinesfalls Ihre Zustimmung?
Wir müssen von der österreichischen Verfassung, also vom Staatsvertrag, ausgehen und von der österreichischen Rechtssprechung, also von den Urteilen des Verfassungsgerichtshofes. Das sind die Grundlagen. Und wir werden auch die politischen Realitäten in Österreich in Betracht ziehen müssen. Eine Lösung, die ohne Anstand zustandekommen würde, das wäre für mich sicher ein großes Problem.

Der Rat trat bis jetzt als Bremser auf, verweigerte den diversen Kompromissen seine Zustimmung. Werden Sie den Kurs neu ausrichten?
Als Vorsitzender wäre ich bereit, jedermann die Hand anzubieten, mit jedem, der guten Willens ist, zu verhandeln. Offenheit wird ein Kriterium sein und Lösungsorientiertheit. Und, was ich bereits mehrmals gesagt habe, es darf keine Besiegten geben, alle müssen Gewinner sein, die Volksgruppe, die ja laut Verfassung geschützt werden soll, Kärnten und Österreich. Wichtig ist vor allem ein Klimawandel.

Immer wieder meinen FPK-Vertreter, Artikel 7 des Staatsvertrages sei erfüllt und Kreiskys 25-Prozent-Regelung das Ziel. Können Sie diesen beiden Aussagen etwas abgewinnen?
Artikel 7 ist nicht zur Gänze erfüllt, so zumindest sieht dies der Österreichische Verfassungsgerichtshof. Dieser hat auch die 25-Prozent-Regelung aufgehoben.

Die Herren Sadovnik, Sturm, Feldner und Stritzl exerzieren einen konsensorientierten Kurs vor – wird Valentin Inzko künftig die Konsensgruppe bereichern?
Die genannten Herren und die Konsensgruppe haben in der Vergangenheit eine nützliche Rolle gespielt und in bedeutendem Ausmaß dazu beigetragen, dass es bei so manchem Kärntner zu einem Umdenken gekommen ist. Das ist lobenswert. Ebenso wichtig ist aber der Konsens innerhalb der Volksgruppe. Dieser Konsens gehört zu meinen Prioritäten.

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