"Postenschacher"
Liesnig gegen Jonke: „Das ist ein völliger Blödsinn“
Fortsetzung des Polit-Zwistes zwischen Team Kärnten und der SPÖ im Rathaus Klagenfurt. Patrick Jonke wirft der SPÖ "Postenschacher" vor. Diese kontert: "Völliger Blödsinn...".
KLAGENFURT. Turbulente Zeiten im Klagenfurter Rathaus. Am Freitag kündigte Vizebürgermeister Philipp Liesnig (SPÖ) das Arbeitsübereinkommen mit dem Team Kärnten von Bürgermeister Christian Scheider auf. Am Samstag folgte die Retourkutsche Scheiders: "In Wahrheit wird sich nicht viel ändern, weil die SPÖ ist ja sowieso nicht mehr an den Arbeitstisch gekommen." Das "freie Spiel der Kräfte" sei für ihn nicht neu, "das haben wir in meiner Periode von 2012 bis 2015 schon drei Jahre lang gehabt". Zudem holte Team-Kärnten-Klubobmann Patrick Jonke zum verbalen Rundumschlag aus, warf den Klagenfurter Sozialdemokraten „Postenschacher“ um eine Installierung von Bereichsleitern vor.
Team Kärnten: „Mit uns kein Postenschacher“
Konkret ging es um ein Konzept der SPÖ, dass die Schaffung von Bereichsleiterposten im Klagenfurter Rathaus vorsieht. „Basierend auf dem letzten Wahlergebnis hätten die Sozialdemokraten drei und das Team Kärnten zwei dieser Posten bekommen sollen“, so Jonke. Das Team Kärnten habe dem letztendlich eine Absage erteilt, "weil der Bürgermeister mit diesen Machenschaften nichts zu tun haben will und keinem Postenschacher im Rathaus zustimmen wird", so Jonke bei der Pressekonferenz am Samstag.
SPÖ: „Völliger Blödsinn...“
MeinBezirk.at fragte bei Philipp Liesnig nach. Er sagt: „Es gibt einen Beschluss, dass wir im Rathaus eine Strukturreform durchführen. Teil dieser Strukturreform soll die Einführung von Bereichsleitungen sein. Ziel ist es, den Apparat zu straffen und effizienter zu machen." Den Postenschacher-Vorwurf weist Liesnig mit "das ist ein völliger Blödsinn" zurück. Der Klagenfurter Vizebürgermeister: „Es ist richtig, dass wir uns Gedanken gemacht haben, welche Führungskräfte aus dem Haus diesen Bereichen vorstehen könnten. Wir haben einen Vorschlag ausgearbeitet, den wollen wir den anderen Parteien in den nächsten Tagen unterbreiten, dann wird man sehen, dass diese Personen keine besondere politische Nähe haben. Sie leisten eine fundierte Arbeit und sind im Haus anerkannt."
Erster Fall für „Freies Spiel“?
Ob das Konzept mit den Bereichsleitern ein erstes Beispiel für das „freie Spiel der Kräfte“ sein könnte? Liesnig: „Das ist meine Absicht: Ich werde die anderen Parteien persönlich kontaktieren und ihnen das vorstellen. Das werden wir breiter diskutieren. Für Verbesserungsvorschläge sind wir offen, die anderen Parteien werden dann Farbe bekennen müssen.“
Sachliche Arbeit möglich?
Abseits vom Polit-Tohuwabohu bekennen sich sowohl das Team Kärnten und die SPÖ zum Willen, sachlich miteinander zu arbeiten: „Projekte im Stadtsenat müssten sowieso besprochen werden“, so Christian Scheider. Philipp Liesnig: „Ein sachliches Zusammenarbeiten ist ja unsere Pflicht.“
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