Verkehrte Welt im Turm
Gemeinde soll Haftungen für Kredit übernehmen – den Kreditnehmer aber gibt es noch gar nicht.
Eigentlich ist alles klar: Der neue Pyramidenkogel soll zehn Millionen Euro kosten. Eine Million stammt aus Bedarfszuweisungen an die Wörtherseegemeinden, 1,5 Millionen aus Sonderbedarfszuweisungen, eine weitere aus dem Zukunftsfonds. Dazu kommt ein Darlehen der Tourismusholding über 2,5 Millionen Euro und ein Kredit über vier Millionen Euro. Und für eben diesen sollte der Gemeinderat in Keutschach die Haftungsübernahme durch die Gemeinde beschließen – was dieser nicht tat. „Die Vorgangsweise müsste eigentlich umgekehrt sein“, sagt nun Franz Sturm, Leiter der Gemeindeabteilung.
Tatsache nämlich ist, dass nicht die Gemeinde Darlehen und Kredit in Anspruch nimmt, sondern eine Errichtergesellschaft, die gar nicht existiert. „Die Gesellschaft wird erst wirksam, wenn wir sie geprüft haben“, so Sturm. Voraussetzung aber ist, dass die Unterlagen eingereicht werden. Sturm: „Uns liegt nichts vor.“
Keutschach-Bgm. Gerhard Oleschko zur WOCHE: „Wir sind mit der Gesellschaftsgründung schon ziemlich weit.“ Einige Detailfragen seien zu klären. „In zwei Wochen können wir einen Zeitplan bekannt geben.“
Die Prüfung der Gesellschaft durch die Gemeindeaufsicht würde, laut Sturm, zwar nach Vorlage der Unterlagen „relativ rasch“ vonstatten gehen, die für September geplante Sprengung des alten Turmes muss man aber wohl verschieben.
Sturm erklärt: „Die Errichtung muss aufgrund der Summe international ausgeschrieben werden – dafür muss man mindestens sechs Monate einkalkulieren.“ – „Erst dann weiß man die Baukosten.“ Fazit: Die Kosten des Turms stehen ebenso wie der Zeitplan für den Bau noch in den Sternen
Gel
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