Das Leben als Co-Pilot

Jürgen Rausch: Sein „Gebetsbuch“ – entscheidet über Erfolg und Misserfolg
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  • hochgeladen von Erich Hober

Rallyefahrer werden als die Besten im automobilen Motorsport bezeichnet. Doch ohne ihre Co-Piloten würde das nicht der Fall sein. Ein solcher ist Jürgen Rausch. Via WOCHE gibt er den Motorsportfans Einblick in seine Arbeit.

Der Co-Pilot hat mehr zu tun, als viele glauben. „Man ist für die gesamte Organisation verantwortlich, vor, während und nach der Rallye. Auch die Organisation der Übernachtungen gehört dazu“, lässt Rausch anklingen. Ein Rallye-Wochenende beginnt bereits mittwochs. „Wir müssen das Roadbook, in dem alle Wege von und zu Sonderprüfungen, die Prüfungen an sich zeitlich angeführt sind ,abholen“, so Rausch und: „Entweder mittwochs oder am Donnerstag fahren wir mit dem Piloten die Sonderprüfungen mit der Geschwindigkeit, die für den Straßenverkehr zugelassen ist, ab und erstellen unseren Aufschrieb, das so genannte Gebetsbuch.“ Der Pilot gibt dabei vor, welche Geschwindigkeiten einzuhalten sind etc. „Pro SP darf drei Mal besichtigt werden – vor der Rallye wohlgemerkt. Dazwischen ist der Zeitplan so eng gehalten, dass es sich nicht ausgehen würde. Deshalb wird die zweite und eventuell dritte Besichtigung dazu genutzt, um den Aufschrieb zu aktualisieren und das ,Feintuning’ abzuschließen“, erklärt Rausch.

Zeit als ständiger Begleiter
Am Donnerstag erfolgt die administrative und technische Abnahme. Dabei werden die Lizenz von Fahrer und Co-Pilot, Führerschein, Zulassungsschein und Versicherungslizenz gecheckt.

Am Freitag findet die Rallye statt. „Vor dem Start muss ich die Uhren auf Sekunden vergleichen und mache, wenn es sein muss, auch den Psychologen für den Piloten, um ihn zu beruhigen. Mit dabei im Auto sind das Roadbook, der Aufschrieb und die Zeitkarte, die immer zu einer vorgegeben Zeit abgestempelt werden muss. Kommen wir zu früh oder zu spät zum Zeitcheck, gibt’s Strafminuten. Während der Pilot am Ende einer Sonderprüfung den ,Stress’ hinter sich hat, muss ich weiterhin die Zeiten im Auge behalten“, schildert der Lavanttaler.

Während der Fahrt liest der Co-Pilot aus dem „Gebetsbuch“. Je nach Fahrer muss dieser abschätzen können, wie viel und wann der Pilot die Informationen braucht. „Ein bis zwei Kurven sagt man üblicherweise voraus. Versprecher und Fehler darf ich mir dabei nicht leisten. Sonst endet eine Rallye schneller als man denkt, weil sich der Pilot voll auf meine Ansagen verlässt“, sagt Rausch. Nach dem ersten Rallye-Tag fahren die Teams ins Parc fermé. „Dort muss ich die Startzeit für den nächsten Tag einholen, wir machen Teambesprechungen und warten auf Tag zwei“, so Rausch.

Die Aufgaben des Co-Piloten im Überblick
Im Vorfeld: Nennung abgeben, Zimmer reservieren, Einsatzplan erstellen.
Rallye: Aufschrieb erstellen, administrative und technische Abnahme, Zeitschema checken

Im Auto: Startzeit checken, Zeitkontrolle im Auge behalten, unmittelbar vor dem Start diverse Einstellungen checken, Countdown abwarten, ab Start aus dem Aufschrieb lesen, kurz vor Ende einer Sonderprüfung Stoppuhr zur Zeitnehmung bereithalten, Anruf ins Service (Bericht, Defekte etc.), Schrieb weglegen, nach Roadbook fahren und Zeitkarte stempeln lassen, SP-Zeiten der Konkurrenz notieren und Fahrer zur nächsten Sonderprüfung navigieren.

Jürgen Rausch: Sein „Gebetsbuch“ – entscheidet über Erfolg und Misserfolg
Das Roadbook: Hier sind die Sonderprüfungen sowie Wege von und zu den SPs eingetragen
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