Plexiglas sorgt heuer für Durchblick

Die Arbeiten im Wörthersee Stadion für das Freiluft-Derby laufen auf Hochtouren.

KLAGENFURT. Drei Mal 20 Minuten (ohne Verlängerung) dauert das Spiel zwischen KAC uns VSV, das am Samstag, dem 3. Jänner, im Wörthersee Stadion über die Bühne gehen wird. Eine kurze Zeit - wenn man bedenkt, was für ein Aufwand im Vorfeld nötig ist, um das Fußballfeld in eine Eisfläche zu verwandeln. Ein Aufwand, der sich aber lohnen soll - so wie vor fünf Jahren, als schon zehntausende zum Freiluft-Derby kamen.

Schicht für Schicht
Die Arbeiten laufen seit 9. Dezember, erklärt Sportpark-Geschäftsführer Daniel Greiner: "Erst wurden 2.000 Quadratmeter Rasen entfernt werden - dann wurde der Platz geebnet." Um Regenwasser zum Rand abzuleiten, ist der Platz in der Mitte nämlich leicht nach oben gewölbt - das wurde für das Derby vorübergehend ausgeglichen. Auf die Fläche wurden dann Schutzplanen ausgebreitet, auf die Kühlschläuche verlegt wurden - und schließlich folgte die Eisschicht. Sie ist acht Zentimeter hoch - und um die Banden zu fixieren, wurden diese mit eingefroren.

Durchsicht
Aporpos Banden: Was die angeht, so gibt es beim Freiluft-Derby 2015 eine Neuerung. "Nach der ersten Auflage haben wir festgetellt, dass es für die Zuschauer auf den unteren Rängen teilweise Sichtbehinderungen durch die Banden gab. Um das zu vermeiden, werden die heuer aus Plexiglas sein", sagt Greiner. Die neue, 120 Quadratmeter große Videowall soll noch zusätzlich für eine bessere Sichtbarkeit sorgen - auf ihr werden die spielentscheidenden Szenen wiederholt.

Logistik
Die Baurarbeiten sind aber nicht das einzige, das die Verantwortlichen vor eine Herausforderung stellt. So müssen allein für die Generatoren, die für die Eiskühlung sorgen, 20.000 Liter Diesel bereitgestellt werden. Die Reinigung wird ebenfalls eine Herausforderung, erklärt Greiner: "Die Sitze werden ja vor jedem Event feucht gereinigt - wenn es jetzt extrem kalt wird, dann kann das natürlich ungemütlich werden." Wenn es stark schneit und der Schnee ins Stadion geweht wird, dann muss auch dafür gesorgt werden, dass der Boden eisfrei bleibt - Salz und Rollsplit stehen für diese Fälle bereit.

Gastronomie
Und auch in der Gastronomie muss man sich auf winterliche Bedingungen einstellen. Greiner: "Die größte Schwierigkeit in der Gastronomie wird sicher sein, genug heißes Wasser für Tee bereitszustellen - und genug Möglichkeiten, um Glühwein und Glühmost warm zu halten." Andererseits: Um die Kühlung der 500 Fässer Bier, die für das Derby bestellt wurden, braucht man sich am 3. Jänner keine Gedanken zu machen.

Abbauarbeiten
Ist das Spiel vorbei, so beginnen sofort die Abbauarbeiten: Warmes Wasser wird durch die Kühlschläuche gepumpt, um die Eisfläche abzutauen - vier Tage später sollen die Abbauarbeiten abgeschlossen sein. Und schon am 11. Jänner wird damit begonnen, neue Rasenziegel auf der ehemaligen Eishockeyfläche einzusetzen - damit im Frühjahr wieder die ersten Fußballspiele im Stadion stattfinden können.

ZAHLEN ZUM DERBY

Winter Classic 2015
300.000 Euro werden für das Freiluft-Derby investiert
30.500 Zuschauer werden erwartet
20.000 Liter Diesel brauchen die Generatoren zur Eiskühlung
2.000 Quadratmeter Rasen wurden entfernt
500 Fässer Bier werden angeliefert
120 Quadratmeter groß ist die neue Videowall
8 Zentimeter dick ist die Eisschicht

Zusatzinfo: Die Eintrittskarten gelten auch als Ticket für Fahrten in den öffentlichen Verkehrsmitteln in Klagenfurt. Die Veranstalter empfehlen eine frühe Anreise.
Alle Infos auf www.winterclassic.at