Sport

Vanessa Herzog weg zurück zu Spitze

Die in Ferlach wohnhafte Vanessa Herzog zog sich in der Olympiavorbereitung einen Bandscheibenvorfall zu und kämpft seit dem an ihrem Comeback.

FERLACH. Der Countdown für die Olympischen Spiele in Peking tickt für die 25-jährige Eisschnelllauf-Weltmeisterin von 2019. Österreichs Sportlerin des Jahres 2019 zog sich bei einem Vorbereitungstraining einen Bandscheibenvorfall zu. „Dies ist nicht der gewünschte Verlauf einer Vorbereitung, aber durch die gute Vorbeugung beim ersten Bandscheibenvorfall geht es jetzt deutlich besser“, zeigt sich Herzog optimistisch. Die Saison will Herzog aber noch nicht für beendet erklären. Es gibt mehrere Szenarien für Herzog. „Wir müssen abwarten, wie sich die Verletzung entwickelt. Wir hoffen nach wie vor auf Olympia und auf das eine oder andere Rennen mehr.“, so Herzog. Aktuell gibt es zwei mögliche Fahrpläne für die Leistungssportlerin. Der erste wäre ein Wiedereinstieg in den Weltcup, dafür wäre aber eine rasche Genesung vonnöten. „Vanessa Körper regeneriert im Normalfall sehr schnell, es würde aber trotzdem in dem Bereich unter ein ‚medizinisches Wunder’ fallen.“, sagt Trainer und Ehemann Thomas Herzog. Plan B wäre bis zu den Olympischen Spielen kein Rennen zu fahren.

Teamwechsel

Die Saison nach den Olympischen Spielen 2018 war sicher die erfolgreichste in ihrer bisherigen Karriere. Sie wurde Weltmeister, Europameister, Gesamtweltcupsieger und Sportlerin des Jahres. 2019 war eine insgesamt gute Saison nach einem sehr holprigen Start. Dies wurde auch durch ihren zweiten Titel zu Kärntens Sportlerin des Jahres gewürdigt. „2020 war dann eine komische Saison mit der Bubble in Heerenveen und dieses Jahr hat mich bis jetzt die Verletzung etwas eingebremst. Nach einer unzufrieden stellenden Vorsaison beim niederländischen Team ‚Reggeborgh‘ wechselt Herzog zum polnischen Team. Der Wechsel verlief rascher als erwartet ab. „Mir ist die Energie des polnischen Trainers aufgefallen, als ich mit ihm bei einem Rennen am Eis gestanden bin, sowie der erkennbare Wille einer deutlichen Verbesserung seiner Athleten. Bei einem gemeinsamen Bier wurde dann die Zusammenarbeit beschlossen.“ sagt Herzog. Die Zusammenarbeit mit dem polnischen Nationalteam ist eine reine Trainingsgemeinschaft, dies ist für Herzog der gravierendste Unterschied zum niederländischen Team. „Bei den Holländern mussten wir Kompromisse eingehen und hatten nicht unseren gewohnten Rhythmus, wir funktionieren am besten als Zweierteam.“, erklärt Herzog. Darüber hinaus verzeichnete das polnische Team wahrscheinlich den größten Fortschritt in den letzten Jahren. Vanessa versteht sich auch privat gut mit den neuen Teamkolleginnen. „Es läuft richtig der Spaß und auch die Trainingspläne passen wesentlich besser zu uns als das holländische Profiteam, daher ist das interne Abstimmen deutlich einfacher.“, so Herzog.

Karriereziele und Privates:

„Ich habe noch ein ganz klar definiertes Ziel und das heißt eine olympische Medaille“, zeigt sich Herzog kämpferisch. Privat hat die sympathische Wahlkärntnerin alles, was sie sich erträumt hat, erreicht. „Ich lebe de facto im Paradies“, zeigt sie sich glücklich. Ihr Ehemann Thomas hat sie nach Kärnten gebracht und sie konnte sich eingangs nicht vorstellen, wie es ist, nicht in Tirol zu leben. Vor allem, da sie sich als Familienmensch sieht und ihre gesamte Familie in Tirol beheimatet ist. „Ich wurde in Kärnten und im Speziellen in Ferlach so nett aufgenommen, dass ich mich sofort wohlgefühlt habe. Von den Nachbarn in Ferlach, über den Bürgermeister, bis zum Landeshauptmann hat mich jeder mit offenen Armen empfangen und in der Zwischenzeit ist Kärnten meine Heimat geworden. Ferlach ist eine sehr sympathische Stadt, in der man einfach gerne lebt. Besonders schätze ich die Natur im Rosental und die Bevölkerung, die mir immer wieder beim Training zuwinkt und zuspricht“, erklärt Herzog ihre neue Heimat. In ihrer Freizeit ist Herzog am liebsten bei ihren Tieren am Bauernhof, hier kann sie am besten entspannen. Weiters liebt sie es in den Kärntner Bergen zu wandern.