AK fordert konkreteren gesetzlichen Schutz für Leiharbeiter

- Die AK fordert mehr Rechte für Leiharbeiter
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Kärntenweit finden sich 5.250 Menschen in diesem zeitlich befristeten Arbeitsverhältnis wieder. Sei es nun in der Industrie, im Bau bis hin zum öffentlichen Dienst und Pflegebereich. Die Arbeiterkammer fordert nun nach einem verstärkten gesetzlichen Schutz für diese Arbeitnehmer und richtet eine neue Hotline ein.
Allein von Jänner 2009 bis Mai diesen Jahres stieg die Anzahl der Zeitarbeiter von rund 3.800 auf 5.250, also um fast 30 Prozent. Im selben Zeitraum ist auch die Zahl der arbeitslosen Leiharbeiter um 48 Prozent gesunken. Eine Vielzahl dieser ist aber stets einem kontinuierlichen Wechsel zwischen Arbeitsphasen und Arbeitslosigkeit ausgesetzt. „Die Unternehmer setzen jetzt in der ungewissen Phase nach der Wirtschaftskrise auf flexibel einsetzbare Arbeitskräfte. Für die Arbeitnehmer der Leiharbeiterbranche bringt diese Beschäftigungsform aber immer mehr arbeits- und sozialrechtliche Probleme sowie lange Arbeitslosenzeiten mit sich“, betont AK-Präsident Günther Goach und nennt gleichermaßen die massiv angestiegenen Beratungsfälle in der AK.
Zu den ersten Stellen, die im Betrieb abgebaut werden, zählen laut Goach die Leiharbeiter. Diese unterliegen schlechteren gesetzlichen Schutzbestimmungen und haben in fast 100 Prozent der Fälle – aufgrund eines oftmals fehlenden Betriebsrates – keinen Anspruch auf einen Sozialplan. Dies belegen auch aktuelle Zahlen: Im Bezirk Klagenfurt mit 77 oder im Bezirk Wolfsberg mit 62 Arbeitskräfteüberlassern, gibt es nur acht Unternehmen mit einem zuständigen Betriebsrat. Kärntenweit (204 Betriebe) sind es insgesamt neun.
Leiharbeiter werden oft nur für unterschiedliche Zeitperioden eingesetzt. „In der Zeit während der Einsätze kommt es fast immer zur ‚einvernehmlichen’ Abmeldung. Die Betroffenen sind gezwungen, Arbeitslosen- bzw. Notstandshilfe zu beantragen“, erklärt Dr. Richard WOHLGEMUTH, Leiter der AK-Rechtsabteilung. Zudem gilt eine kürzere Kündigungsfrist von 14 Tagen. „Zeitarbeiter müssen nicht nur besser über ihre Rechte aufgeklärt werden, sie brauchen, wie alle anderen Arbeitnehmer auch, Sicherheit und Gerechtigkeit!“, betont Goach.
Mit der neu eingerichteten und ab sofort gültigen Hotline 050 477-5000 will die AK Leiharbeiter entsprechend über ihre Rechte und Pflichten informieren, aufklären und sie unterstützen. Die Hotline ist während der Öffnungszeiten der AK, von Montag bis Donnerstag von 7.30 bis 16.30 Uhr und freitags von 7.30 bis 12 Uhr durchgehend besetzt.
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