Finanzpolizei
Aktion Scharf gegen Barbershops: 27 Anzeigen

Aktion scharf gegen Barbershops: Finanzpolizeileiter Rigobert Rainer, WK-Präsident Jürgen Mandl, Teamleiter Mario Ott, WK-Innungsmeister Georg Wilhelmer und WK-Obmann Max Habenicht gehen gegen unseriöse Barbershops vor | Foto: WKK/Fritzpress
  • Aktion scharf gegen Barbershops: Finanzpolizeileiter Rigobert Rainer, WK-Präsident Jürgen Mandl, Teamleiter Mario Ott, WK-Innungsmeister Georg Wilhelmer und WK-Obmann Max Habenicht gehen gegen unseriöse Barbershops vor
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Die Finanzpolizei hat in Kooperation mit der Wirtschaftskammer und weiteren Behörden nach einer Schwerpunktaktion gegen Barbershops in Kärnten insgesamt 27 Anzeigen erstattet. In 80 Prozent der Betriebe wurden Verstöße festgestellt. 

KLAGENFURT, VILLACH (vep). Eine groß angelegte Kontrollaktion von Finanzpolizei, Fremdenpolizei, Gewerbebehörde und Wirtschaftskammer gegen die Barbershops in Kärnten habe dramatische Missstände und "mafiöse Strukturen" zutage gefördert, informierten heute WK-Präsident Jürgen Mandl und der Leiter der Finanzpolizei Kärnten, Rigobert Rainer. 

Insgesamt gibt es in Kärnten 25 Barbershops, Kontrollen wurden in Klagenfurt und Villach vorgenommen. „Es war erstmals eine solch konzentrierte Aktion gemeinsam mit der Finanzpolizei", so Mandl. "Da die Beschwerden unserer Mitgliedsbetriebe zugenommen haben, sind wir dem nachgegangen und haben Kontakt zur Finanzpolizei gesucht."

Rainer: "Ergebnis auch in Kärnten katastrophal"

Kontrollen gab es auch bereits in den anderen Bundesländern, so der Leiter der Finanzpolizei Kärnten und Steiermark, Rigobert Rainer. Und: "Das Ergebnis ist in Kärnten gleich katastrophal wie im übrigen Österreich." In über 80 Prozent der kontrollierten Betriebe seien steuerrechtliche, sozialversicherungsrechtliche, gewerberechtliche sowie Verstöße gegen das Ausländerbeschäftigungsgesetz festgestellt worden. Insgesamt gab es 27 Anzeigen, eine Person ohne Aufenthaltstitel wurde an Ort und Stelle festgenommen und in der Folge abgeschoben. Wie viele Betriebe kontrolliert wurden, sagt Rainer aus taktischen Gründen nicht.

Falsche oder keine Rechnungen 

Finanzpolizei-Teamleiter Mario Ott erzählte von den Einsätzen: "Leute waren geringfügig angemeldet, haben aber voll gearbeitet. Es gibt entweder keine Registrierkasse, oder sie wird oft nicht benutzt oder ist gar nicht angeschlossen." Bei Testkäufen von Haargel sei einmal keine und einmal eine Rechnung für eine andere Leistung ausgestellt worden - für's Bart schneiden.

"Werden Kontrolldruck weiter erhöhen"

Mit der Aktion hätte man ein deutliches Signal setzen wollen, dass dies so nicht gehe und man sich an die österreichische Rechtsordnung zu halten habe, sagt Rainer weiter. In manchen Berufsgruppen sei dieses Rechtsverständis nicht gegeben, deshalb "werden wird den Kontrolldruck weiter erhöhen." 
Zumal die Barbershops laut Rainer "mafiöse Strukturen" aufweisen und sich wie ein Spinnennetz durch ganz Österreich ziehen. "Es geht nicht um den einzelnen kleinen Shop, sie sind vernetzt und das hat System. Es gibt einzelne Personen im Hintergrund, die sich an den einzelnen Kleinen bereichern und das Geld abziehen." Man hätte die Struktur eines einzelnen Betriebes aufgezeichnet. "Das war letztendlich wie eine Krake, die sich durch ganz Österreich gezogen hat", so Rainer. So würden beispielsweise die verwendeten Präparate zentral über einen Internetversand eingekauft, der in Deutschland auch schon unter Beobachtung stehe.

Wilhelmer: "Auch gefährlich für Konsumenten"

Der WK-Landesinnungsmeister der Friseure, Georg Wilhelmer, sieht neben der Wettbewerbsverzerrung innerhalb der Friseur-Innung vor allem auch ein Risiko für die Verbraucher gegeben: "In den Barbershops ist nicht eine richtige Fachkraft angestellt, sie lernen oft nur einen Maschinenschnitt, das ist ausreichend. Auch die Hygienevorschriften werden nicht eingehalten." 
Er gibt auch zu bedenken, dass in Österreich strenge Kosmetik-Richtlinien gelten. "Die dort eingesetzten oder zum Verkauf angebotenen Produkte sind meist aus dem Großeinkauf importiert und keiner weiß, welche Inhaltsstoffe enthalten sind, die vielleicht bei uns gar nicht zulässig wären." 

Habenicht: "Konsumenten müssen hinterfragen"

WK-Bezirksstellenobmann Max Habenicht richtet einen Appell an die Bevölkerung, sich Betriebe generell genau anzuschauen. "Wenn man weiß, was eine Friseur-Arbeitsstunde kostet und man bezahlt für einen Haarschnitt 10 Euro, dann kann etwas nicht stimmen." Er betont, die Wirtschaftskammer lege Wert auf Fair Play und gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle. "Nur so können auch die Innenstädte weiter pulsieren." 

Mandl: "Ergebnisse bitter für die Branche"

Das unterstreicht auch WK-Präsident Mandl. Die Kontrollen sollen Chancengleichheit für alle Wirtschaftstreibenden bieten; Wettbewerb sei etwas normales, doch nur auf Basis fairer Bedingungen. Mandl: "Es ist bitter für die gesamte Branche, wenn solche Ergebnis zutage gefördert werden."
Rainer ergänzt, bei mehrfachen Übertretungen seitens der Gewerbehörde auch Betriebsschließungen veranlasst werden.

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