"Das Recht auf eine Chance hat ein jeder"

- <b>Sind beim Arbeiten</b> schon eingespielt: Peter Lesak und Kurt Haut
- hochgeladen von Markus R. Leitgeb
Arbeiten mit Benachteiligung ist schwer. Jugendlichen wird bei Schnuppertagen in Betrieben geholfen.
WAIDMANNSDORF. "Das würde ich erst nachher anschrauben. Weißt du auch warum?", fragt Kurt Haut seinen Lehrling. "Warum?", fragt Peter Lesak wissbegierig. Der Tischlermeister erklärt in aller Ruhe die folgenden Arbeitsschritte und die Gründe für sein Handeln. Die Arbeit macht Sinn. Lehrling und Meister tauschen sich kurz aus, dann geht es weiter.
Arbeit finden
Lesak kam vor gut zwei Jahren zur Tischlerei Scheriau. "Es gab einen, zwei, dann drei Probetage. Dann kam er ganz als Lehrling zu mir", erzählt Haut. Die Möglichkeit eines Schnuppertages bieten in Kärnten insgesamt 28 Firmen. "Das Spektrum geht dabei vom Tischler, Maler, Koch bis hin zum Konditor", sagt Jakob Hudelist, Leiter des Bundessozialamt Kärnten. Zusammen mit autArK, dem Netzwerk für berufliche Assistent, werden diese Schnuppertage in Kärnten durchgeführt. So auch in der Tischlerei Scheriau.
Reinschauen in Betriebe
"Schnuppertage und Praktika sind wichtige Instrumente und Türöffner in Richtung Integration", so Andreas Jesse, Geschäftsführer von autArK. Arbeitsassistenten organisieren, begleiten und werten die Praktika gemeinsam mit den Jugendlichen aus. "Wir gehen auf die Wünsche und Fähigkeiten dementsprechend ein", sagt Jesse.
Individuelle Betreuung
Schlussendlich soll jeder betreute Jugendliche durch die Schnuppertage in ein fixes Arbeitsverhältnis finden. Die Palette der Betreuungen ist dabei weit gefächert. Egal welche Beeinträchtigung vorliegt, die Arbeitsassistenz hilft den Jugendlichen, in einen geregelten Arbeitsalltag zu finden. "Das kann von einem schlechten Zeugnis bis hin zu momentanen sozialen Problemen sein", so Jesse.
Chance verdient
Für Hudelist sind die Partnerunternehmen in der Wirtschaft sehr wichtig - damit kommt Kurt Haut wieder ins Spiel. "Der Peter hat mich positiv überrascht." Auch eine Praktikantin fand sich schon im Betrieb unter. Die Schnuppertage hält er für eine gute Idee. "Das Recht auf eine Chance haben doch alle."


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