Die Uni wird saniert

Der ursprüngliche Zweck der Voranmeldung an Universitäten – diese ist heuer für Erstinskribenten erstmals verpflichtend –, sei nicht erreicht worden, kritisiert der Rektor der Alpen-Adria-Universität, Heinrich C. Mayr. Die angestrebte Planbarkeit fehle, weil man sich für mehrere Studien anmelden könne. „Damit wurde der Voranmeldung der Zahn gezogen.“ Positiv sei nur, dass die Voranmeldung (bis 31. 8.) Studierende veranlasse, sich „etwas früher“ mit der Studienwahl auseinanderzusetzen.

Eine Schule für Lehrer
In Gründung befindet sich an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt die „School of Education“. Dahinter verbirgt sich ein Universitätszentrum zur Aus- und Weiterbildung von Lehrern in enger Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Kärnten (PH), wie Mayr berichtet. Diese Einrichtung wird im Jänner 2012 offiziell aus der Taufe gehoben und sich der sogenannten „LehrerInnenbildung Neu“ widmen. Leiter ist der Bildungswissenschafter Konrad Krainer. Langfrist-Ziel ist ein Zusammengehen mit der PH Kärnten zur Heranbildung von Pädagogen aller Schulstufen, so Mayr.

Kritisch beurteilt Mayr die Entscheidung der Fachhochschule (FH) Kärnten, die technischen Studien aus Klagenfurt abzuziehen und in Villach zu vereinen. Das könne zwar „aus Sicht der FH sinnvoll erscheinen, aber es wäre besser für das Land, alles, was mit IT und Informatik zu tun hat, im Lakeside-Park zu bündeln“, meint Mayr: Hier ist das IT-Zentrum Kärntens. Für die Universität erwartet er sich sogar positive Auswirkungen: „FH-Studierende werden lieber in Klagenfurt bleiben und das attraktive Technik-Angebot der Uni nutzen, wir nehmen sie gerne auf.“ Diplomatisch fügt Mayr an: „Wir werden uns aber nicht in den Weg stellen.“

Zu der Äußerung von FH-Geschäftsführer Siegfried Spanz in der letzten Ausgabe der WOCHE, der Uni fehle es an Kooperationswillen und sie habe Berührungsängste, meint Mayr belustigt: „Herr Spanz sollte mal in den Spiegel schauen, denn es ist wohl eher umgekehrt: Die Universität ist Stifter der FH, an ihrem Aufbau waren viele Universitätsmitglieder beteiligt, viele haben dort gelehrt, einige bis heute. Der Universität ist jede Zusammenarbeit willkommen, vorausgesetzt die Qualität stimmt und die akademischen Spielregeln werden eingehalten.“

Neues Medien-Studium
Bewusst um Beruhigung der Gemüter ist Mayr in Sachen Medien- und Kommunikationswissenschaft bemüht: Das Bachelor-Publizistik-Studium sei noch ein bis zwei Jahre inskribierbar und werde danach innerhalb der gesetzlichen Fristen weitergeführt. Spätestens ab Wintersemester 2013 folgt ein neues Bachelorstudium, dessen Lehrplan bereits ausgearbeitet wird. Arbeitstitel: „Kultur, Medien und Kommunikation“. Auch an der Einrichtung eines Masterstudiums „Wirtschaft und Recht“ wird gearbeitet.
Erstmals werden universitäre Bauprojekte von Hochschulen in Südösterreich gemeinsam dem Ministerium vorgeschlagen – die Unis in Klagenfurt, Graz und Leoben haben sich auf einen gemeinsamen Bauleitplan geeinigt. Denn neu gebaut und saniert werden muss auch in Klagenfurt – Hauptgebäude und Nordtrakt kommen in die Jahre.

Autor: Uwe Sommersguter