Kärnten bleibt Heim-Markt

Eine „kleine, einfache und saubere Bank“ will – wie die WOCHE berichtete – Hypo-Chef Gottwald Kranebitter aus dem gestrauchelten Kärntner Geldinstitut formen. Die Umbauarbeiten sollen 2014 weitgehend abgeschlossen sein.
Dann soll sich die Hypo auf Finanzdienstleistungen und Leasing-Geschäft konzentrieren. „Von allen anderen Geschäften und Feldern – auch von Immobilien und Tourismusbeteiligungen – ziehen wir uns zurück“, so Kranebitter.
Von Ländern, in denen Hypo vertreten war, trennt sich der Vorstandsvorsitzende ebenfalls. „Deutschland, Ukraine und Mazedonien“, zählt er auf. Kärnten soll der Heimmarkt bleiben, das „geographisch durchgehende Südosteuropa-Netzwerk von Slowenien bis Montenegro und auch Italien“ soll auch nach 2014 ein Kerngebiet der Hypo werden. „Das sind unsere Banken, die jetzt Neugeschäft machen“, so Kranebitter. Ihre Bedeutung für die Bank erklärt er am Beispiel Slowenien: „Das ist ein sehr wichtiger Markt für uns,“, sagt er. „15 Prozent der Gruppe – auch die größte Leasinggesellschaft – sind in Slowenien.“ Die sei ein wichtiger Spieler auf dem Finanzmarkt Slowenien.

Heuer soll es aufwärtsgehen
Wirtschaftlich erwartet Kranebitter in allen Hypo-Ländern eine positive Entwicklung im heurigen Jahr. „Die war durch den Absturz der Wirtschaft in diesen Ländern überproportional belastet“, ruft er in Erinnerung. „Man kann für heuer zwar nicht von einer Wachstumsexplosion ausgehen, aber meine Einschätzung ist vorsichtig optimistisch.“ Immobilienmärkte würden sich bereits zu erholen, positive Auswirkungen auf die Beschäftigung noch länger auf sich warten lassen.

Ebenfalls bis 2014 sollen die „Abverkäufe“ großteils abgewickelt werden. Zeitdruck verspürt Kranebitter keinen – das sehe man an der Rückführung von rund 700 Millionen Euro an bundesgarantierten Mitteln vor zirka zwei Wochen. „Wir haben die Einheiten 2010 auf den Verkauf vorbereitet“, so Kranebitter. Verkauft werde – etwa das Schlosshotel in Velden – dann, wenn adäquate Preise erzielt werden. „Die Regel muss sein, dass wir durch Verkäufe keine Verluste machen“, so Kranebitter. In Einzelfällen könne man Verluste aber nicht ausschließen.
Sicher ist sich Kranebitter aber, dass die Aufarbeitung der Hypo-Vergangenheit 2014 noch nicht abgeschlossen sein wird. „Die Gerichte machen ihre Arbeit – diese wird zweifellos noch lange Zeit in Anspruch nehmen“, sagt er. Bank-intern will er die Aufarbeitung aber schon Ende dieses Jahres abgewickelt haben.

Autoren: Gerd Leitner / Uwe Sommersguter