Kleine Gesten, große Wirkung – Mit Körpersprache im Berufsleben punkten
Um die Kunst der Selbstdarstellung und den richtigen Auftritt drehte sich die Roadshow der Jungen Wirtschaft
Selbstdarstellung ist im Wirtschaftsleben unumgänglich. Tipps dazu verriet Prof. Henne bei der JW-Roadshow.
Der Blick klar oder suchend, die Körperhaltung aufrecht oder gebeugt und die Arme offen oder vor dem Körper verschränkt – es sind die kleinen Gesten, mit denen wir unser Gegenüber beeinflussen können. Im Wirtschaftsleben ist Selbstdarstellung unumgänglich. Wer die Körpersprache beherrscht, ist klar im Vorteil, denn sie trägt maßgeblich dazu bei, wie ein Gespräch oder eine Verhandlung verläuft. Experte für Selbstdarstellung ist der Schauspielcoach, Regisseur, Dramaturg und Drehbuchautor Prof. Werner Henne: Bei der Roadshow der Jungen Wirtschaft mit dem Medienpartner WOCHE gab er in der WK Klagenfurt rund 100 Interessierten Tipps für das tägliche Berufsleben mit auf den Weg.
Kredite & wütende Chefs
Körpersprache hängt mit der inneren Einstellung zusammen: Geht man mit der Vorstellung zum Bankgespräch, dass man den Kredit ohnehin nicht bekommt, wirkt sich das auf die Körperhaltung aus: Man sitzt gekrümmter, der Kopf ist gesenkt, man zieht sich zurück. Wer aber gerade sitzt, mit dem Oberkörper immer wieder nach vorne kommt, einen klaren Blick hat und mit der Stimme auch noch unterstreicht "Ich kann das", wirkt souverän.
Ein solches Verhalten wirkt sich auch positiv auf aggressionsgeladene Situationen aus: Wenn der Chef tobt, neigen wir dazu, uns – wie Kinder – schuldbewusst zurückzuziehen und den Kopf zu senken. Wer aber selbstsicher, mit aufrechter Körperhaltung, klarem Blick und fester Stimme in eine solche Situation geht, kann die Aggression beim Gegenüber entschärfen.
Die Tipps von Prof. Henne holten sich unter anderem Venenspezialist Dr. Sebastian Mathew, T-Mobile-Keyaccount-Manager Andreas Schmidt, die Floristin und Bezirksvorsitzende von Frau in der Wirtschaft Klagenfurt, Birgit Brommer und Klaus Lassenberger von der Raiffeisen Bank an.
Ihnen und allen anderen sagte Henne abschließend: "Wir stellen uns dar, weil wir uns ins beste Licht rücken wollen. Jeder lernt Fremdsprachen, aber keiner Körpersprache. Man darf sich repräsentieren, aber es muss authentisch und identisch sein. Und vergessen Sie nicht: Gerade stehen, klarer Blick, ein echtes Lächeln und deutlich sagen: ,Ich will mehr Geld´ oder was auch immer."
Zur Sache: Körpersprache
Schenken Sie ein "echtes" Lächeln: Nur wenn sich auch die Kranzmuskulatur um die Augen bewegt, lächelt man authentisch. Ein falsches Lächeln schenkt man jemandem, wenn man nur den Mund bewegt.
Gehen wie Obama: Jeder hat einen anderen Gang. Der von US-Präsident Obama ist zum Beispiel sportlich dynamisch. Wichtig ist: Es muss authentisch sein und zum Typ passen.
Schießen wie John Wayne: Begrüßungsformen sind unterschiedlich. Verkäufer schnellen oft mit der Hand nach vorn, als würden sie einen Revolver ziehen und haben einen festen Händedruck, der signalisiert: Mein Handschlag gilt. Bei Begrüßungen ist es in Ordnung, den Oberarm des anderen zu berühren, das hebt Distanzen auf. Aber: Bitte wieder wegnehmen und nicht klammern.
Der Fluchtsitz und das Abstecken des Territoriums: Wer seine Füße hinter die Stuhlbeine klemmt, nimmt eine Fluchtposition ein. Verstärkt wird das, wenn die Hände die Armlehnen umklammern. Wer die Beine beim Sitzen ausstreckt zeigt: Bis hierher und nicht weiter.
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