Plastik-Kunst aus dem Drucker

- hochgeladen von Peter Lindner
Mario Albrecht aus Klagenfurt hat sich dem professionellen 3D-Druck verschrieben.
LENDHAFEN. Surrend setzt sich der kastenförmige Drucker in Bewegung. Schicht für Schicht trägt er geschmolzenes Plastik auf eine glatte Oberfläche auf. Innerhalb weniger Minuten wächst so eine Figur in die Höhe - in diesem Fall ein Entwurf eines Stempels, den Mario Albrecht für einen Tischler kreiert. Und wenn man dem Drucker so beim Arbeiten zusieht, dann überfällt einen ganz plötzlich der Gedanke, dass man so etwas auch haben möchte - auch wenn man gerade überhaupt keine Ahnung hat, was man damit eigentlich anstellen soll.
"Die Möglichkeiten, die man mit einem 3D-Drucker hat, sind weit weniger begrenzt als Vorstellung, was man damit alles anstellen kann", sagt Albrecht. vor einigen Jahren hat er 3D-Drucker in Holland "in Action" erlebt - und war von Anfang an fasziniert davon. Nun ist er in Klagenfurt - zu finden im CoWorking Space "Hafen11" - dabei, die 3D-Druck-Technik zu etablieren.
Was kann man nun alles mit einem 3D-Drucker anstellen? Albrecht verweist auf seine Arbeitsproben, die auf seinem Schreibtisch stehen: Kleine Blumenvasen, ein Halloween-Kürbis, Zahnräder, ein Abdruck seines eigenen Gesichts - und eine Schuheinlage. "Theoretisch wäre es möglich, Daten für die Schuheinlage, die man braucht, vom Internet herunterzuladen und auszudrucken", erklärt Albrecht. Modelle des Eiffelturms, ja sogar ganze Modellbausätze für ferngesteuerte Autos kann man sich schon ausdrucken. "Vor ein paar Wochen ist mir die Schnalle meines Rucksackes abgerissen - anstatt eine neue zu kaufen, habe ich mir eine ausgedruckt", sagt Albrecht. Man kann also nicht nur Dekorationsgegenstände ausdrucken - sondern auch funktionale Dinge.
Derzeit betreut Albrecht vor allem Designer und Firmen, die Modelle benötigen. Doch, wie gesagt - dem Einsatzspektrum des 3D-Druckers sind fast keine Grenzen gesetzt. "Mit einem großen 3D-Scanner kann man auch sich selbst einscannen und einen Abdruck von sich herstellen. Oder von seinem Haustier", sagt Albrecht. Doch auch Firmen, die Kleinigkeiten, wie persönliche Schlüsselanhänger benötigen, können sich an Albrecht wenden: "Das zahlt sich vor allem bei kleinen Stückzahlen aus - wenn sie ausgehen, kann man sie jederzeit nachproduzieren", sagt Albrecht.
Doch die Drucke allein sind nicht alles, was er anbietet: Er berät auch Firmen, die selbst ins 3D-Druckgeschäft einsteigen möchten. Und auch für Hobby-Drucker hat er ein Angebot: In Form eines zweitägigen Workshops, bei dem man sich seinen eigenen 3D-Drucker zusammenbauen kann. Der nächste Workshop findet am 15. und 16. November statt.
www.3dmarkt.at
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