Tourismus Wörthersee
Unternehmer-Duo sagt kalten Betten am See den Kampf an

Innovativ gegen kalte Betten am Wörthersee und vielleicht bald in ganz Kärnten: Heide Pichler-Herritsch und Claudia Reibnegger (v. li.) von "seebnb" | Foto: Seebnb/Holzfeind
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  • Innovativ gegen kalte Betten am Wörthersee und vielleicht bald in ganz Kärnten: Heide Pichler-Herritsch und Claudia Reibnegger (v. li.) von "seebnb"
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Dem jahrzehntelangem Problem der kalten Betten rund um den Wörthersee sagt ein Unternehmerinnen-Duo nun den Kampf an. Sie füllen mit ihrem Konzept leerstehende Appartements in der Sommersaison, schaffen mehr Kapazität und beleben damit auch den heimischen Tourismus. 

WÖRTHERSEE (vep). Das Problem, Nachfolger für Familienbetriebe zu finden, macht auch vor dem Kärntner Tourismus nicht Halt. Es entstehen immer mehr Ferien-Apartments, die mangels Nachfolge für einen Großteil des Jahres ungenutzt bleiben. Gleichzeitig gibt es viele Zweitwohnsitze, die ebenso nur wenige Wochen im Jahr genutzt werden. Kalte Betten. 

Full-Service für Immobilien-Besitzer

Um diesen Trends entgegenzuwirken, bietet die Veldener Unternehmerin Heide Pichler-Herritsch als erste Anbieterin ein völlig neues Apartment- und Zweitwohnsitz-Management an: "Seebnb". Die Idee ist dabei so simpel wie genial: Die fast ganzjährig leerstehenden Apartments, Ferienwohnungen und Zweitwohnsitze werden für den heimischen Tourismus geöffnet. Gemeinsam mit Geschäftspartnerin Claudia Reibnegger vom Faaker See will sie mit einem Full-Service-Angebot für diese Häuser neue Gäste ins Land bringen und zur touristischen Wertschöpfung beitragen. „Wir erledigen die komplette Organisation, die eine Vermietung im Hintergrund benötigt“, erklärt die gebürtige Oberkärntnerin Pichler-Herritsch. 

Vermietung wird aus der Hand genommen

Pichler-Herritsch und Reibnegger haben beide über 20 Jahren Tourismus- und Hotellerie-Erfahrung. „Während ich mich um die Projektentwicklung kümmere, übernimmt Claudia die operative Abwicklung, die alles Organisatorische wie das Warten der Buchungsplattformen und die Koordination der Reinigung und des Wäscheservices umfasst.“
Das „Susi-Sorglos-Paket“, wie Pichler-Herritsch es nennt, kümmert sich von der Kalenderverfügbarkeit, über die Preiswartung auf den Buchungsplattformen bis hin zur gesamten Gäste-Korrespondenz und der persönlichen Schlüsselübergabe vor Ort. Auch ein Fotoservice samt professioneller Beschreibung ist möglich, oder ein modernes Staging in Form einer Wohnungskonzeption. 
„Unsere ersten Kunden in Pörtschach, Reifnitz, Schiefling und Velden freuen sich sehr über die Rendite, die ihre Immobilie abwirft, in der Zeit, in der sie selbst sie nicht nutzen können - ohne persönlichen Aufwand vor Ort.“

Wertschöpfung für Tourismus ist enorm 

Von der Idee profitieren neben den Immobilienbesitzern vor allem der Tourismus vor Ort. "Kärnten hat in den letzten Jahren massiv an touristischen Betten eingebüßt. Wenn Betten verloren gehen, können sich Gemeinden über kurz oder lang auch die touristische Infrastruktur nicht mehr leisten", so Pichler-Herritsch. Gerade in den Spitzenzeiten, im Sommertourismus, können wir zusätzliche und vor allem neue Betten anbieten. 90 Prozent der Objekte unserer Kunden, sind Betten, die noch nie auf dem Markt waren." 

10.000 Zweitwohnsitze am Wörthersee

Laut Pichler-Herritsch gibt es allein in der Region Wörthersee rund 10.000 Zweitwohnsitze, davon 2.000 in ihrer Heimat Velden. Diese werden aber im Schnitt meist nur zwei bis drei Wochen im Jahr genutzt. Natürlich auch im Sommer. "Wenn man wegen der Eigennutzung von einer Auslastung von 60 Prozent ausgeht und dabei auch weiß, dass gerade die Appartement-Touristen diejenigen sind, die hinausgehen und die Angebote vor Ort nutzen, dann sehe ich für den Tourismus und die Wirtschaft rund um den See enormes Wertschöpfungspotenzial." 

Ausweitung auf ganz Kärnten 

Am Wörthersee beginnen die beiden, doch dabei soll es nicht bleiben. "Wir führen bereits Gespräche am Faaker See. Auch den Millstätter See und Weißensee haben wir im Visier. Zudem lässt sich unser Konzept auch für den Wintertourismus ausweiten. Auch auf dem Nassfeld etc. gibt es viele Zweitwohnsitze", verrät Pichler-Herritsch Zukunftspläne. Und sagt: "Im Prinzip führen und organisieren wir ein Hotel, nur dass die Zimmer eben nicht an einem Ort, sondern in Kärnten verteilt sind. Und 2.000 zusätzliche Betten sind ungefähr zehn größere Hotels."

Hilfe auch beim Generationswechsel von Ferienpensionen 

Heide Pichler-Herritsch und Claudia Reibnegger von "Seebnb" wollen auch in Sachen Generationenwechsel helfen. "Viele Junge wollen oder können den Ferienbetrieb ihrer Eltern nicht übernehmen, da sie beruflich anderwärtig oder nicht in Kärnten tätig sind", so Pichler-Herritsch. Für viele bleibt dann oft nur der Verkauf der Immobilie. "Und das, obwohl viele ihr Elternhaus gerne behalten würden, oft sind sie dort groß geworden", sagt die Touristikerin.

Vermieten statt verkaufen

Deshalb ermöglicht "Seebnb" auch die touristische Weiterverwendung in die Jahre gekommener Pensionen: Die Familienbetriebe und Ferienhäuser werden von Profis bewertet, der Investitionsbedarf festgestellt und mehrere Vorschläge von basic bis top-scale ausgearbeitet. Pichler-Herritsch: "So können Besitzer das Vermieten aus der Hand geben, aber nicht die Immobilie aus der Familie." Auch KWF-Förderungen zur Qualitätsverbesserung seien in diesem Rahmen möglich. Dafür hat die Unternehmerin kürzlich auch noch die Befähigung für das Reisebürogewerbe erworben. „Die Idee soll auf soliden Beinen stehen. Ich mache das mit ganz viel Herzblut. Dann soll auch alles von A bis Z passen. Für uns und unsere Kunden.“

Innovativ gegen kalte Betten am Wörthersee und vielleicht bald in ganz Kärnten: Heide Pichler-Herritsch und Claudia Reibnegger (v. li.) von "seebnb" | Foto: Seebnb/Holzfeind
Auch Ferienpensionen sind über "Seebnb" vermietbar und bei Bedarf auch "aufmöbelbar" | Foto: Seebnb/Holzfeind
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