Weihnachten begann heuer mit Black Friday

Für den Handel läuft das Weihnachtsgeschäft gut – auch wenn es vermehrte Umsatzverschiebungen gibt.

KLAGENFURT (vep). Süßer die Kassen - pardon, Glocken - nie klingeln, als zur Weihnachtszeit... Der Weihnachtseinkauf im Advent geht bald ins Finale, noch ein Wochenende und der Montag Vormittag steht den "Christkinderln" zur Verfügung, um letzte Weihnachtseinkäufe zu erledigen. Und damit auch jene "Last-Minute-Zeit", in der tendenziell vor allem Bücher, Gutscheine und Düfte gekauft werden. Auch Michaela Greilberger von der Parfümerie Nägele und Strubell rechnet nun noch mit vielen Kunden: "Das Weihnachtsgeschäft ist bei uns aber auch am Beginn sehr gut angelaufen, wir haben zum Auftakt eine schöne Vernissage veranstaltet und dabei Spenden für einen Verein gesammelt. Das war ein stimmungsvoller Auftakt." Im Trend liegen heuer "vor allem naturbelassene, besondere Düfte, die man nicht überall "riecht", wie etwa Byredo", so Greilberger.  
Im Mojo-Store am Arthur-Lemisch-Platz waren vor allem die Tage rund um den Marienfeiertag stark, informiert Inhaberin Petra Preimel. "Danach war es ein wenig ruhiger, aber ich rechne damit, dass es jetzt am letzten Adventwochenende noch einmal stark anzieht." Was Preimel beobachtet: "Die Straßen sind stark frequentiert, aber viele gustieren und schauen noch. Das sind dann die, die wahrscheinlich erst am Schluss zuschlagen." 

Weihnachtsvolumen nimmt ab 

Oder die Einkäufer haben schon vorab zugeschlagen, wie etwa am Black Friday. Denn mittlerweile sei es laut Handels-Sparten-Geschäftsführer Niki Gstättner in der Wirtschaftskammer gar nicht mehr so einfach, Statistiken und Prognosen für den tatsächlichen Weihnachtsumsatz in den Betrieben zu erstellen. "Früher wurde der zusätzliche Umsatz im Dezember zum durchschnittlichen Monatsumsatz gezählt und man konnte sagen, was der Weihnachtsumsatz ist. Das geht heute nicht mehr so leicht, die Statistiken werden ungenauer, da die Menschen nicht nur im Dezember für Weihnachten einkaufen. Seit zwei Jahren kommt massiv auch die Verschiebung durch den Black Friday und Cyber Monday hinzu, seitdem lassen sich auch die Jahre nicht mehr richtig vergleichen." Hinzu kommt: Vielfach wird zu Weihnachten auch Geld geschenkt. Oder Gutscheine. "Diese sind mittlerweile unter den Top 3 der Weihnachtsgeschenke und machen 20% von allem gekauften aus", so Gstättner. 
Trotz aller Unschärfen: Vom Beginn des diesjährigen Weihnachtsgeschäftes sind bereits erste Zahlen da und diese sind laut Gstättner gut. "Vor allem das erste Einkaufswochenende in Kombination mit dem Black Friday lief stärker als erwartet." Generell sehe es derzeit gut aus, was laut Gstättner übersetzt bedeutet, das man im Vergleich zum Vorjahr keine Einbußen verzeichne. 

Zwischen 370 und 550 Euro

Wie viel die Kärntner respektive Klagenfurter heuer ausgeben, wird sich wohl so genau nicht sagen lassen. Zwar gibt es eine Studie des Handelsverbandes, nach der durchschnittlich jeder 550 Euro ausgibt, doch das relativiert sich, wenn man die Studie der Wirtschaftskammer Österreich betrachtet: Diese hat erhoben, dass durchschnittlich 370 Euro ausgebeben werden, informiert Gstättner. 

Kaffeemaschinen, Smartphones und Smartwatches

Bei den Weihnachtseinkäufen immer weit oben sind natürlich Spielwaren. Hierbei erstaunlich: "Die klassischen Dinge wie Lego, Playmobil und Plüschtiere rangieren ganz oben", so Gstättner. Bei den Elektrogeräten sind bis Mitte Dezember vor allem Kaffeemaschinen, Smartphones und Kopfhörer gefragt gewesen. "TV-Geräte und Fotokameras hingegen gingen in der Zeit überhaupt nicht gut", ergänzt Gstättner. Und im Sportbereich sind es heuer weniger Skier – angesichts der Wetterlage –, sondern vielmehr Smartwatches, die gekauft werden. Das bestätigt auch Südpark-Leiter Heinz Achatz: "Garmin-Uhren, also Smartwatches, sind heuer ein Hit." Er ist zufrieden mit dem bisherigen Weihnachtsgeschäft, auch in den anderen Branchen wie Mode, Spielwaren und Kosmetik. "Und in den letzten ein, zwei Wochen ist bekanntlich dann das Hauptgeschäft für die funkelnden kleinen Packerln, die für die Damen unter dem Christbaum liegen", lacht Achatz.