Klagenfurter Senf-Geschichte zum Anschauen: Wenger-Senfmuseum öffnet seine Tore

Geschichte trifft Moderne: Benjamin Sintschnig (li.) und Wolfgang Kulmitzer eröffneten Wenger-Senfmuseum am neuen Wenger-Produktionsstandort in der Lastenstraße | Foto: Polzer
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  • Geschichte trifft Moderne: Benjamin Sintschnig (li.) und Wolfgang Kulmitzer eröffneten Wenger-Senfmuseum am neuen Wenger-Produktionsstandort in der Lastenstraße
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KLAGENFURT (vep). Seit dem Kauftag im Jänner 2017 haben Inhaber Benjamin Sintschnig und GF Wolfgang Kulmitzer sich umgesehen, umgehört und vor allem: gesammelt. Nämlich Relikte aus der Geschichte des Klagenfurter Traditionsbetriebes Wenger-Senf, der 1886 ggegründet wurde. Ford-Händler Benjamin Sintschnig hat das Unternehmen vergangenes Jahr gekauft und die Produktion in der Lastenstraße 40 von Grund auf neu aufgebaut. Von Anfang an wollte er an dem Produktionsstandort samt Wenger-Senf-Shop auch ein Senf-Museum eröffnen, das die Geschichte der Klagenfurter Traditionsmarke erlebbar macht. "Zu einer solchen Traditionsmarke gehört die Geschichte einfach dazu und die wollen wir den Klagenfurtern nicht vorenthalten", sagt Sintschnig.

Wenger-Museum öffnet jetzt seine Tore

Jetzt ist es soweit: Heute, 19. April, öffnete das Wenger-Museum seine Tore. "Es sind ganz bewusst noch freie Plätze, da wir weiter nach geschichtsträchtigen Fundstücken Ausschau halten", sagt Sintschnig. Und auch für die eigene Geschichte unter der Ära Sintschnig wäre noch Platz, fügt er schmunzelnd hinzu.

Aber schon jetzt findet man im Schauraum viele Zeitzeugen vergangener Tage: Wie einen dicken Wälzer, eines der Haupt-Kassabücher ab dem Jahre 1915, in dem man nachlesen kann, wie viel Wenger-Senf zum Beispiel die K. & K. Strafanstalt-Verwaltung Marburg und das Garnisonswirtschaftsamt Klagenfurt im Jahr 1918 gekauft haben.

Aber auch die ursprüngliche Fabrik in St. Ruprecht ist zu sehen, Originalplakate und -Plaketten sowie Steinguttöpfe, aus denen vormals bei den Kaufleuten der Wenger-Senf noch offen verkauft und "gezapft" wurde. Sogar Original-Bleiplatten, die für den Druck einer Wenger-Senf-Werbung wie etwa im "Tagblatt" 1929 hergestellt wurden, sind im Museum ausgestellt. Genauso wie ein 93 Jahre alter Stempel, mit dem vormals die Essig-Fässer von Wenger gekennzeichnet wurden. "Wenger hat ja ursprünglich nicht nur Senf, sondern auch Essig und Kaffee produziert", erzählt Sintschnig.

Auf die Frage, was das für ihn wertvollste Relikt in seiner Sammlung sei, sagt er lachend: "Ganz klar – die Rezeptur des Senfs." Diese wurde übrigens nie offiziell schriftlich überliefert. "Eine Generation hat der nächsten immer gezeigt, wie es geht. Auch wir haben die Rezeptur klassisch überliefert bekommen", verrät Sintschnig weiter. Natürlich gibt es eine niedergeschriebene Variante, gesichert verwahrt. Nur Sintschnig und Kulmitzer kennen derzeit die genauen Rezepturen.

Der Lindwurmsenf zur Eröffnung

 
Bei der Eröffnung wurde auch der Lindwurmsenf präsentiert: Ein Spezialsenf auf Basis einer 100 Jahre alten Wenger-Rezeptur. "Wir wollten etwas Spezielles für Klagenfurt kreieren, eine Hommage an die Landeshauptstadt. Und da die Stadt heuer auch 500 Jahre feiert, hat das gut zusammengepasst", sagt Kulmitzer. Er ist nicht nur Geschäftsführer, sondern als gelernter Lebensmittel- und Biotechnologe auch der Produzent des Wenger-Senfs. "Man braucht schon viel Liebe und Gespür für die Herstellung, die in Handarbeit geschieht. Deshalb sind wir ja auch eine Manufaktur", sagt er. Es braucht Zeit und vor allem Erfahrung, durch die er weiß, wann die in Akazienholz angesetzte Senf-Maische reif zur Weiterverarbeitung ist und dann  ganz viel Fingerspitzengefühl beim Mahlen der bis dahin nur gequetschten Senfkörner. Den Lindwurm-Senf, der herb-aromatisch ist, wird es auch über das Jubiläumjahr der Stadt hinaus noch weiter geben. "Sofern er den Klagenfurtern schmeckt", lacht Kulmitzer.

Wenger-Senf gibt es aktuell in fünf verschiedenen Sorten (in Tuben) sowie den Rotisseur- und den Lindwurm-Senf im Steingut-Topf. "Die Produktion steigt konstant, Wenger-Senf ist im Handel erhältlich, wir beliefern aber auch viele Gastronomie- und Hotellerie-Betriebe", sagt Sintschnig. Auch über die Landesgrenzen hinaus in die Bundesländer, nach Deutschland, Italien und sogar Singapur.

Und natürlich ist der Wenger-Senf auch in der Lastenstraße bei Sintschnig und Kulmitzer erhältlich, wo man so ganz nebenbei auch in die Geschichte des Unternehmens eintauchen kann.

Geschichte trifft Moderne: Benjamin Sintschnig (li.) und Wolfgang Kulmitzer eröffneten Wenger-Senfmuseum am neuen Wenger-Produktionsstandort in der Lastenstraße | Foto: Polzer
In einem der Wenger-Hauptkassabücher ab 1915 kann man nachlesen, wer schon alles Wenger-Senf gekauft hat. Unter anderem die K. & K. Strafanstalt-Verwaltung Marburg | Foto: Polzer
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