Was verbirgt sich hinter den Kulissen
Ferienspiel auf der Bühne
KLOSTERNEUBURG. Im Ferienspiel der Stadtgemeinde Klosterneuburg darf hinter die Kulissen geschaut werden. Im Kaiserhof des Stiftes begrüßt Verantwortlicher der Oper Klosterneuburg Franz Brenner die jugendlichen Teilnehmer und entführt sie in die Bühnenwelt. "Derzeit läuft La Forza del Destino - Die Macht des Schicksals von Giuseppe Verdi, aber das ist zu Brutal für eine Kinderoper, daher gibt es für euch Tony Makkaroni kocht die schönsten Arien, das wird spassig", verspricht Brenner.
Mit einer musikalischen Kostprobe wird den Kindern der Tenor durch Zurab Zurabishvili (Don Alvaro) aus Georgien und der Bass durch Matheus Franca (Paare Guardiano) aus Brasilien vorgestellt sowie der Bariton erörtert. "Ich habe in Salzburg studiert und lebe schon seit zwanzig Jahren in Deutschland, ich habe meine Mutter und meine Schwester seit zwei Jahren nicht mehr gesehen", freut sich Zurab über das Interesse der Kinder, mit einem Zwinkern verrät er: "Der Tenor verliebt sich meist in den Sopran". Auf die Frage von Felix wie alt sie sind, scherzen die beiden Sänger "25 und 88 Jahre", woraufhin Franz Brenner die Kinder aufklärt, dass Opernstars ihr Alter generell gerne geheim halten. "Singen ist richtig anstrengend", erklärt er, "das kann man durchaus mit einem Spitzensport vergleichen, einem Wettrennen zum Beispiel. "Ich bin erstmals in Europa", erzählt Matheus den Kindern und mit einer Handbewegung zur Bühne, erklärt er stolz: " Das ist sozusagen mein Debüt". "Ich habe die Aufgabe, dass alle sechzig Schauspieler und Sänger rechtzeitig auftreten und helfe ein bisschen in der Technik", stellt Regieassistentin Auer sich vor. Gemeinsam mit den Kindern wird auf die Bühne gegangen um Wände zu verschieben, die Kreuzstrasse zu verdrehen, ein Geheimversteck zu entdecken und wer mag kann sich mit einer Bare abtransportieren lassen. "Das ist das Schöne an der Oper", erklärt Auer, "nach einem tragisch inszeniertem Tot auf der Bühne, gibt es dann die Wiederauferstehung am Ende mit mächtigem Beifall", lacht sie.
Wer mag kann sich eine Mönchskutte oder Pilgerkutte anlegen und alle machen begeistert beim Requisiten Quiz mit. Die Riesenfahne darf auch geschwenkt werden, der etwa 200 Jahre alte Revolver, natürlich entladen, wird nur gezeigt und die verschiedenen Degen präsentiert. "Die Theaterschwerter sind nicht echt", klärt Brenner auf, stumpf damit niemand verletzt wird und hinter der Bühne kann man sich dann ein Butterbrot damit schmieren", scherzt er.
Zum Abschluss bekommen alle Teilnehmer zwei Karten für die Kinderoper am Sonntag, 18. Juli um 18 Uhr geschenkt. Der Nachmittag war überwältigend und die Kinder sind ganz aus dem Häuschen als sie schließlich sogar einen Schatz auf der Bühne finden. Ein rotes, glänzendes Kreuz, Juwelen, es stellt sich heraus, es ist ein Ohrring einer Marketenderin, den sie während der letzten Aufführung verloren hat.
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