Biosphärenpark Wienerwald kürt die „Wiesenmeister“ der Region
Bereits zum 11 Mal vergab der Biosphärenpark Wienerwald die Auszeichnung „Wienerwald Wiesenmeister“ an LandwirtInnen aus der Region, um deren besonderen Leistungen zum Erhalt der Kulturlandschaft und Artenvielfalt im Wienerwald zu würdigen. Die artenreichsten Wiesen liegen heuer in den Biosphärenpark-Gemeinden Altenmarkt in Kaumberg und Alland.
WIENERWALD (pa). Jede Wiese im Wienerwald hat ihre eigene Geschichte und jede Wiese weiß mit ihrem Artenreichtum aufzufallen. Große Blütenvielfalt oder alte Obstbäume sind für den Wienerwald landschaftsprägend. Darüber hinaus bringen die Wienerwald-Wiesen qualitativ hochwertige Produkte hervor. Darunter Honig, Ziegenkäse, Lamm- und Weiderindfleisch sowie Futterheu. „Durch den Kauf dieser regionalen Produkte kann jeder dazu beitragen, dass die Wiesen und Weiden im Wienerwald auch künftig ihren Natur- und Erholungswert behalten“, so Biosphärenpark-Geschäftsführer Dr. Herbert Greisberger.
Auch Klosterneuburg ist Teil des Wienerwaldes und mit rund 58 Prozent bewaldeter Fläche in dieses Naherholungsgebiet eingebettet. In den 1990ern widmete die Politik viele Hektar Bauland in Grünland um und bereitete so den Weg zur Biosphärenpark-Gemeinde. Heute stehen hier die Bienen und der Erhalt der Artenvielfalt im Fokus.
Wiesenmeister-Wiesenpartner
Neben der Auszeichnung der LandwirtInnen steht auch die Bevölkerung als Wiesenpartner im Fokus des Wettbewerbs. Mittels Wiesenführungen für Groß und Klein sollen BesucherInnen für den Wert der Wiesen sensibilisiert werden. Daher werden in Zusammenarbeit mit LandwirtInnen aus der jeweiligen Wiesenmeister-Gemeinde Wiesenführungen für die Bevölkerung und alle Schulklassen der Gemeinden angeboten. In diesem Jahr war es erstmals möglich über das Projekt „Wiesenmeister-Wiesenpartner“ allen 3. Klassen Volksschule eine Biosphärenpark-Schulstunde anzubieten. Weiters ging es für mehr als über 1.000 SchülerInnen und zahlreiche Erwachsene mit den NaturpädagogInnen des Biosphärenparks hinaus, um die Geheimnisse rund um den Lebensraum Wiese bei Führungen zu entdecken.
Der Wettbewerb
Im Rahmen eines Betriebsbesuches wurden die Flächen von ExpertInnen begutachtet. Eine Fachjury ermittelte nach einem Punktesystem die Sieger. Dabei werden Eigenschaften der Wiesen wie Seltenheit des Wiesentyps, das Vorkommen von Arten der Roten Liste gefährdeter Arten in Österreich oder wertvoller Landschaftsstrukturen genauso berücksichtigt, wie Bewirtschaftungserschwernisse, aber auch das Engagement bei der Vermarktung der hofeigenen Produkte oder im Bildungsbereich.
„Sinn der Wiesenmeisterschaften ist es, die Leistungen der BewirtschafterInnen für die Erhaltung der Landschaft und Artenvielfalt anzuerkennen und ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken“, betont Philipp Friedrich, MSc., Projektleiter der Biosphärenpark-Wiesenmeisterschaft.
Wiesen – bedeutender Hot Spot der Artenvielfalt im Wienerwald
Die Wiesen und Weiden waren ein wesentlicher Faktor für die Auszeichnung des Wienerwalds als UNESCO Biosphärenpark. Sie machen 12 Prozent des Gebietes aus und sind Heimat vieler, teils seltener Tier- und Pflanzenarten. Entstanden ist diese vielfältige Kulturlandschaft von Menschenhand - durch jahrhundertelange landwirtschaftliche Nutzung.
Die SiegerInnen
Als regionale Sieger in Wien & Niederösterreich, also den höchst bewerteten Teilnehmern der Region, gingen Astrid Steiner (Kategorie Mähwiese, Alland), Familie Matzinger (Kategorie Obstwiese, Kaumberg) und Familie Mitterböck (Kategorie Weide, Kaumberg) hervor.
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