Heurigenpläne am Buchberg spalten Klosterneuburg
Die Proteste gegen den geplanten Heurigen am Buchberg sind nach dem Baubescheid dafür zu Höchstformen angelaufen. Anrainer wollen das Projekt in jedem Fall verhindert wissen – und kündigen an, mit ihren Protesten bis zum Verwaltungsgerichtshof gehen zu wollen.
KLOSTERNEUBURG (cog). Drei Jahre nach der ersten Einreichung seines Heurigen am Buchberg bekam Leopold Kerbl den Baubescheid dafür. Ausgestanden ist der Kampf um den Betrieb damit aber noch lange nicht.
„Hab’ mir nichts gerichtet“
Die Anrainer haben erwartungsge-mäß Berufung eingelegt – und machen im Gemeinderat (wo Kerbl seit der letzten Wahl übrigens in den ÖVP-Reihen selbst auch vertreten ist) mobil gegen den Heurigen. Kerbl, auch Obmann des Weinkomitees Klosterneuburg, verwehrt sich gegen implizierte Unterstellungen, dass er es sich gerichtet habe: „Es gibt eine Rechtsabteilung und einen Stadtrat – die sollen jetzt entscheiden.“
160 Sitzplätze soll der Heurige, ein Generationenprojekt, fassen. Zu überdimensioniert, finden seine Gegner. Sie haben bereits im Vorjahr an die 600 Unterschriften dagegen gesammelt, da sie eine Zerstörung ihrer Lebensqualität und des Erholungsgebietes fürchten.
„Stadt fährt über uns drüber“
Federführend in der Heurigen-Gegnerschaft ist Christian Strasser. Er bereitet sich auf ein langes Rechtsverfahren vor und will den Instanzenweg bis ganz nach oben gehen: „Auf uns Anrainer wird bei diesem Projekt überhaupt nicht Rücksicht genommen. Wir haben Gutachten renommierter Sachverständiger in Sachen Lärm- und Verkehrsentwicklung gebracht. Auf diese wurde in erster Instanz überhaupt nicht eingegangen. Die Gemeinde fährt einfach drüber.“
Dem widerspricht Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager (ÖVP). Er will sich jedenfalls nicht pro oder kontra deklarieren: „Wir stehen hinter dem Recht und nicht hinter expliziten Projekten.“ Aber: „Wir sind sicherlich für Weinbautourismus und Infrastruktur.“ Eine Entscheidung in der zweiten Instanz werde nach Gesetzen und nicht nach Befindlichkeiten gefällt.
Kerbl dazu: „Es wäre wirklich traurig, wenn der Heurige verhindert würde. Wo sollen wir Winzer uns betrieblich sonst erweitern können?“, fürchtet er im Fall des Falles den Untergang der Weinstadt Klosterneuburg. Eine Einschränkung der Aussteckzeiten, wie ebenfalls gefordert, steht für Kerbl nicht zur Debatte: „Es gibt ein Buschenschankgesetz und das ist auch ein Recht.“
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