Holzkunst mit der Kettensäge
Die Holzskulpturen vor seinem Haus in Maria Gugging verraten bereits das Hobby von Leopold Korntheuer.
MARIA GUGGING (mp). Chainsaw Kerndi, das ist der Künstlername des Klosterneuburgers Leopold Korntheuer, der seiner Leidenschaft in Maria Gugging nachgeht. Der Name kommt nicht von ungefähr, denn Kerndis Hobby ist die Kettensägen-Kunst. Baumstämme - ob noch im Boden verankert oder nicht spielt keine Rolle - werden unter seinen erfahrenen Händen in nur einer halben Stunde zu Hasen, Bären und anderen Figuren. "Ich kenne keine Gnade. Queerbeet schnitze ich das was mir gefällt", scherzt der Maria Gugginger. "Speedcarving", also das Schnitzen mit der Kettensäge in sehr kurzer Zeit, nennt sich diese Art das Holz zu bearbeiten. Früher stellte er auch bei Wettbewerben sein Können unter Beweis, heute arbeitet er lieber für sich daheim im Garten oder mit bei regelmäßigen Treffen mit Gleichgesinnten, unter anderem dem ehemaligen Vize-Weltmeister 'Knödl'.
Alles aus dem Kopf
Vor rund 20 Jahren begann Korntheuer - von Anfang an mit der Kettensäge - mit dem schnitzen, aber "eigentlich hab ich das schon immer gemacht, da hat noch niemand anders geschnitzt", erinnert er sich. 2007 veranstaltete er seine erste Ausstellung in der Feuerwehr Maria Gugging, seitdem können Interessierte alle zwei bis drei Jahre seine Holzkunst bewundern - zuletzt 2017. "Alles was ich mal geschnitzt habe kann ich reproduzieren. Ich schnitze das alles aus dem Kopf, zeichnerisch bin ich unbegabt", lacht der Klosterneuburger. Seine Kunst verkauft er hauptsächlich um sein Hobby zu finanzieren. "Über bleibt da nicht viel", weiß er, denn das Equipement ist nicht gerade günstig. Kettensägen, Schleifer, Fräser - "Im Jahr brauch ich für die Geräte ca. 2.000 Euro. Eine Garnitur kostet 150 Euro und davon brauch ich vier bis fünf, weil sie schnell kaputt gehen." Zwanzig verschiedene Kettensägen besitzt Kerndi. Mit 1,54 Metern ist die längste Kettensäge des Speedcarving-Künstlers ein richtiges Monstrum. Verbannt an die Wand der Werkstatt, "hängt sie dort damit ich weiß, dass ich die nicht nehme", scherzt er. Die kleinste Kettensäge, die er für Details und Gesichter benützt, misst dafür nur süße 6,5 Zentimeter.
Sein größter Fan
Aufgrund ihrer extremen Haltbarkeit, und "weil sie nicht reißen wie zum Beispiel die Eiche", verwendet Korntheuer für seine Skulpturen hauptsächlich Kiefernholz und Föhre. "Wenn man es einmal kann, ist die Arbeit entspannend. Früher hab ich viel verschnitten, heut zum Glück fast gar nichts mehr. Diese Art zu Schnitzen ist allerdings troztdem eine riesen Belastung für den Körper", spürt auch er mittlerweile das Alter. Fast ein wenig zu viel Zeit beansprucht seine Leidenschaft, trotzdem kann er beruhig sein, denn "Meine Frau ist mein größter Fan", weiß Leopold Korntheuer, dessen Garten unzählige eigene Holzfiguren zieren.
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