Klosterneuburg baut Stellung als Wissenschaftsstandort aus
Konrad-Lorenz-Institut wurde eröffnet, am IST Austria entstehen zwei weitere Gebäude und Akademie für Arbeitsmedizin bietet ab Herbst Masterlehrgang für Präventions- und Gesundheitsmanagement an.
KLOSTERNEUBURG. In den vergangenen Jahren haben sich zahlreiche Unternehmen und Institute im Bereich der Wissenschaft in Klosterneuburg angesiedelt und werden stetig ausgebaut. Am IST Austria in Maria Gugging entstehen derzeit zwei weitere Gebäude, vor wenigen Tagen wurde das Konrad Lorenz Institut in der Martinstraße eröffnet und ab September 2014 wird an der Österreichischen Akademie für Arbeitsmedizin und Prävention erstmalig ein Master-Studienlehrgang für Präventions- und Gesundheitsmanagement angeboten.
Mit diesen Impulsen baut Klosterneuburg seine Stellung als herausstechender Standort für Wissenschaft und Bildung in Niederösterreich und Österreich weiter aus. Neben der kulturellen, theologisch und philosophischen Säule „Stift Klosterneuburg“ und der über 150-jährigen Tradition der Weinbauschule markieren die neuen Aktivitä- ten eine bedeutende Aufwertung Klosterneuburgs.
IST Austria
Am IST Austria in Maria Gugging sind derzeit über 370 Mitarbeiter aus mehr als 50 Nationen beschäftigt. 29 Professoren sind mit ihren Forschungsgruppen auf dem Gebiet der experimentellen und theoretischen Forschung in den Bereichen Computerwissenschaft, Evolutionsbiologie, Mathematik, Physik, Zellbiologie und Neurowissenschaften tätig. Was die Bautätigkeiten betrifft, so wird das Institute of Science an Technology Austria derzeit um zwei weitere Gebäude ergänzt: das Pre Clinical Facility, welches in diesem Jahr fertig gestellt und 2015 eröffnet werden soll sowie das Lab and Office Building West, mit dessen Fertigstellung im Herbst 2015 zu rechnen ist. Als nächste Erweiterungen sind ein neues Restaurant, zusätzliche Appartements und die Übernahme des Kindergartens geplant. Nach dem Vollausbau 2026 sollen am IST Austria mehr als 1.000 Menschen tätig sein.
Konrad-Lorenz-Institut
Vor genau einem Jahr hat der Bauauftakt zum Konrad Lorenz Institut in der Martin- straße 12 in Klosterneuburg stattgefunden. Mit 01. Februar 2014 ist das Institut nach Klosterneuburg übersiedelt. Das Konrad Lorenz Institut für Evolutions- und Kogniti- onsforschung ist ein internationales Zentrum für theoretische Biologie. Der themati- sche Schwerpunkt liegt auf den Gebieten der Evolutionstheorie, der Entwicklungs- theorie und der Kognitionstheorie. In diesen Bereichen unterstützt das Konrad Lorenz Institut interdisziplinäre Forschungsprojekte, die entweder Modelle lebender Systeme herstellen oder metatheoretische Darstellungen geschichtlicher, philosophischer oder kultureller Aspekte von biologischen Theorien zum Ziel haben. Zahlreiche Mitglieder am Institut führen in Eigenverantwortung individuelle Forschungsprojekte, die nach einem internationalen Verfahren ausgewählt werden, durch. Neben der Förderung wissenschaftlicher Projekte verfolgt das Konrad Lorenz Institut seine Ziele durch die Organisation von internationalen Workshops, Symposien und Vortragsreihen sowie durch die Herausgabe einer wissenschaftlichen Zeitschrift und einer Buchreihe. Das Konrad Lorenz Institut unterhält weiters eine frei zugängliche Internet-Datenbank, die bio- und bibliographische Informationen zu den für das Konrad Lorenz Institut wichtigen Fachgebieten und angrenzenden Disziplinen zusammenfasst.
Studienlehrgang an Akademie für Arbeitsmedizin
Einzigartig und innovativ für ganz Europa ermöglicht eine Kooperation der Österrei- chischen Akademie für Arbeitsmedizin und Prävention mit Sitz in Klosterneuburg und der Medizinischen Universität Graz zukunftsorientierte Aus- und Fortbildungslehrgänge in Arbeits- und Organisationsmedizin mit akademischem Abschluss: Ab Herbst 2014 startet in Klosternmeuburg ein neuer Master-Lehrgang für „Präventions- und Gesundheitsmanagement in Unternehmen“. Dieses neue Angebot ist einzigartig in Europa und setzt einen Meilenstein in der Ausbildung von Präventionsexperten und ermöglicht innovative Ausbildung auf höchstem Qualitätsniveau. Neben der Lehre erhalten aber auch Wissenschaft und Forschung neue Impulse. Durch gemeinsame Forschungsaktivitäten können bestehende Erkenntnisse der Arbeitsmedizin erweitert werden, aber auch in neue Bereiche – wie etwa das Fachgebiet „Baumedizin“ – einfließen. Langjährige Erfahrung in der ganzheitlichen Förderung von Gesundheit des Menschen am Arbeitsplatz hat die Akademie in Klosterneuburg veranlasst, wissenschaftliche Methoden der Arbeitsmedizin auf den gesamten Lebensraum des Menschen zu übertragen: Forschungsergebnisse medizinischer Untersuchungen in der Arbeitsmedizin und Methoden der Evaluierung sind die Basis der Methodik in der „Baumedizin“. Es gilt, durch moderne Baukultur bedingte, massive Veränderungen im Wohn- und Lebensumfeld sowie deren Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen näher zu definieren und Präventionsmaßnahmen zu ergreifen. Auf Basis ihrer Fachkompetenz aus Forschung und Lehre steht die Aka- demie für Arbeitsmedizin und Prävention daher seit kurzem auch bei der „gesunden“ Planung und Nutzung von Gebäuden beratend zur Verfügung.
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