Rettung aus dem Feuer
Klosterneuburger Polizisten als Lebensretter
"Ich glaub so schnell war ich noch nie irgendwo" - als bei der Polizei Klosterneuburg in der Nacht auf Donnerstag das Telefon klingelt mit einer dramatischen Bitte um Hilfe vor den Flammen, springen die Polizisten Daniel Huber und Franz Gruber sofort ins Auto.
KLOSTERNEUBURG. "Oh Mann, Sch..., schnell": an viel mehr denken die Lebensretter nicht, als ein 76jähriger, im Rollstuhl sitzender Mann anruft und das Feuer in seinem Haus schildert.
Huber bleibt am Telefon, versucht den Pensionisten so weit es geht zu beruhigen. Gleichzeitig setzen die Polizisten die Rettungskette in Gang, Feuerwehr und Rotes Kreuz Klosterneuburg werden alarmiert.
Geistesgegenwart
"Er war immer ansprechbar, und konnte trotz Panik sagen, in welchem Raum er sich befindet", erinnert sich Huber. "Im Laufe unseres Telefonats habe ich dann geschrieen, so dass er mich doppelt hört - übers Telefon, aber auch, dass ich wirklich schon da bin, draußen."
Zwei Eingangstüren - der Eingeschlossene dirigiert die Retter zur Terassentüre, die näher an seinem Aufenthaltsort ist. Die Polizisten treten die Türe ein, Rauch schlägt ihnen entgegen. "Ich habe tief eingeatmet, die FFP2-Maske aufgesetzt, obwohl man eh weiß, das ist jetzt keine Schutzmaske. Und dann bin ich rein", so Huber. "Links, dann rechts", hört er, von drinnen, es ist verraucht, vielleicht 30 Zentimeter Sicht. Auf zwei Meter entfernt spürt er das Feuer, "zumindest Hitze, die Feuerwehr hat später gesagt es hat wirklich genau dort gebrannt". Huber findet den Rollstuhlfahrer, bringt ihn hinaus. Dort warten schon Rettung und Feuerwehr, der Mann wird erstversorgt.
"Perfekte Rettungskette"
"Wir sind ja für die Bevölkerung da", resümiert Huber nach dem Einsatz. Seit elf Jahren Polizist, ist er froh um die gute Ausbildung bei der Österreichischen Polizei. Und dankbar über die Zusammenarbeit mit den restlichen Einsatzorganisationen. "Dieser Einsatz zeigt einmal mehr das perfekte Zusammenspiel der Einsatzkräfte, was in diesem Fall einem Menschen mit Sicherheit das Leben gerettet hat", bestätigt Klosterneuburgs Feuerwehrkommandant und Einsatzleiter Benjamin Löbl.
Denn auch für Löbl gestaltete sich die Nacht dramatisch. Gegen 03:35 Uhr wurden die Einsatzkräfte der Feuerwehr Klosterneuburg zu einem Brandeinsatz mit dem Einsatzstichwort „Brennende Person“ in eine Kleingartensiedlung alarmiert, und auch hier zählt jede Sekunde: Binnen drei Minuten rückten 17 Einsatzkräfte mit sechs Fahrzeugen aus beiden Feuerwachen zur Einsatzadresse aus.
Brand gelöscht
An der Einsatzstelle wurde bereits eine Person vom Rettungsdienst erstversorgt, welche zuvor in letzter Sekunde von den ersteintreffenden Polizeibeamten aus dem Brandobjekt gerettet wurde. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr Klosterneuburg nahmen unter Atemschutz eine Löschleitung zur Brandbekämpfung vor und belüfteten anschließend das Brandobjekt.
Die verletzte Person wurde nach der Erstversorgung durch den Rettungsdienst mit dem Rettungshubschrauber in ein umliegendes Krankenhaus verbracht. Nach einer Stunde war der Einsatz für die Feuerwehr Klosterneuburg beendet.
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