Kunst & Kultur
Über die Kunst und ihren Wert, Teil I
KLOSTENREUBURG. Der Monty Python-Komiker John Cleese bot als "The Unnamed Artist" sein digitales Kunstwerk "BrooklynbridgeNFT" kürzlich in einer Internet-Auktion an - das Mindestgebot lag bei 100 US-Dollar, zum "Schnäppchen" von 69.346.250,50 US-Dollar hätte es sofort erworben werden können. Die aus aus Bits und Bytes bestehende „Skizze“ der New Yorker Brooklyn Bridge solle eine „Brücke in die Zukunft“ darstellen. Bei Redaktionsschluss waren gerade mal 29 063,25 US-Dollar ausgerufen worden.
Und wie sieht es mit der Kunst in der realen Welt aus? Nach wertvollen Stücke in Klosterneuburg hielten die Bezirksblätter Ausschau.
Schätze im Stiftsmuseum
"Das mit Abstand wertvollste Kunstwerk ist der Verduner Altar", weiß Wolfgang Huber, Kustos der Kunstsammlungen des Stifts Klosterneuburg. Als liturgisches Objekt befindet er sich allerdings nicht im Museum, sondern in der Leopoldskapelle. "Von den Stücken im musealen Zusammenhang ist das wahrscheinlich der Erzherzogshut, schon allein vom Materialwert", fährt er fort. Doch beide kann man wertmäßig nicht beziffern, "da es sich um einzigartige Zeugnisse der österreichischen Geschichte handelt bzw. im Falle des Altars um Weltkunst wie die Venus von Milo oder das Abendmahl von Leonardo da Vinci."
Die Sammlung Essl
"Es ist nicht ohne weiteres feststellbar, welches nun das teuerste Werk der Sammlung ist. Insgesamt gibt es rund 200 Werke, die einen Versicherungswert von deutlich über einer Million Euro haben", so auch Daniel Benyes über die Sammlung Essl. Das Lieblingsbild von Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder aus der Sammlung ist Jörg Immendorffs Untitled, 2006.
Im Stadtmuseum
"Mein persönlich wertvollstes Stück ist immer wieder etwas anderes – je nachdem, an welcher Präsentation wir gerade arbeiten", sagt Veronika Gonaus-Pfaffel. Die Leiterin des Stadtmuseums bereitet derzeit Ausstellungen über das Partnerschaftsjubiläum mit Göppingen und den Rathausplatz Klosterneuburg vor. Möglichst interessante und repräsentative Objekte zu diesen Themen sind daher gefragt.
Wertvoll sind für sie auch Ansichten (Grafiken, Gemälde oder auch Fotos) von Plätzen in Klosterneuburg, die nicht so häufig abgebildet wurden: Das (seltene) Bild einer kleinen „unbedeutenden“ Gasse oder irgendeines Marterls können wesentlich wertvoller als z. B. eine kunstvolle Ansichten vom Stift sein, "da es mir im Augenblick vielleicht bei einer Forschungsarbeit oder Anfrage viel mehr weiterhelfen kann. Außerdem zeigen solche Bilder oft sehr schön den Wandel, der in der Stadt stattgefunden hat. Die künstlerische Qualität kann dann auch schon mal zweitrangig sein."
In der Galerie Gugging
"Wir sind derzeit mitten in den Vorbereitungen für die nächste Ausstellung - „arche noah“ basel al-bazzaz | helmut hladisch | jürgen tauscher - und deshalb ist uns auch im Moment emotional gesehen das wichtigste Kunstwerk jenes von Jürgen Tauscher unter diesem Titel", gibt Gerti Hacker von der Galerie Gugging bekannt.
In der nächsten Ausgabe lesen Sie über lokale Künstlerinnen und Künstler, und zu welchen Preisen Sie sich Kunst ins Wohnzimmer holen können.
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