Zentralmatura: Das Lernen hat sich gelohnt
KLOSTERNEUBURG. Nervösität, zittrige Hände und hoher Puls – all das sind keine Beschreibungen einer Krankheit, sondern das Gefühl der Maturanten bevor sie die mündliche Zentralmatura vom 15. bis 17. Juni vor einer Prüfungskommission ablegen. Die Bezirksblätter haben mit den Schulen und Maturanten gesprochen, was sie sich erwarten und was bereits geschafft wurde.
Kritikpunkte und Positives
"Schriftlich waren bei uns in Mathe alle positiv, da hab ich gleich ein Luftsprung gemacht, nur in Englisch sind vier negativ. Aber da war die Hörübung das Problem, das waren alles keine wirtschaftlichen Themen", erklärt Reinhard Eder, Direktor der Obst- und Weinbauschule. Doch auch im Gymnasium ging es Maturant Matthias Pichler ähnlich: "Mathe war schwieriger als gedacht und als die Übungsaufgaben, welche ich alle durchgerechnet habe. In Spanisch waren die Hörübungen sehr schwer." Trotzdem hat sich die Mühe gelohnt, denn Pichler hat die schriftliche Mathematik- und Spanisch-Matura mit einer eins abgeschlossen.
Doch ist die Zentralmatur nun auch bei uns so "verhöhnt"? "Es gab bei der Schriftlichen zwei Nachteile: Der Vorbereitungsaufwand mit dem Bifie war sehr hoch und heuer waren die Angaben sehr AHS-lastig", kritisiert Eder und fährt fort: "Aber dafür hat die Logistik und der Ablauf sehr gut funktioniert." Doch auch Maturant Pichler hat einen Unterschied bemerkt, denn der Gegenstand darstellende Geometrie war nicht zentralisiert: "Die Aufgaben waren einfach viel vertrauter für mich, das kommt einem dann vor, wie eine normale Schularbeit."
Idealist und Realist
Hhaben die Maturanten den ersten Schock überwunden, so steht nun die mündliche Matura bevor. Im Gymnasium wurde dafür auch eine vorwissenschaftliche Arbeit abgeliefert. Dabei war "Militärische Flugzeugtechnik im zweiten Weltkrieg" das Thema von Matthias Pichler.
Prinzipiell ist die mündliche Prüfung so aufgebaut, dass die Maturanten zwei Karten ziehen, sich ein Thema davon aussuchen und der zuständige Lehrer stellt eine Frage. "Ich habe ein gutes Gefühl, ideal wären natürlich, dass alle positiv sind, aber realistisch gesehen, sehen wir wahrscheinlich zwei bis drei Kandidaten im Herbst wieder", so Direktor Eder.
Der Weg danach
Im Gymnasium gibt es sogar einen Ansporn für die Maturanten. Denn, der Jahrgangsbeste bekommt einen Ring vom Stift. "Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich ihn bekomme, es gibt da auch noch einen anderen, sehr guten 'Mitstreiter'", so Matthias Pichler. In der HBLA hingegen steht der "Weg danach" im Vordergrund. "Sehr viele gehen nach der Schule in einen Betrieb, die meisten sammeln Erfahrung im Ausland – äußerst beliebt ist dabei meist Australien, Neuseeland und Chile", so Eder. Etwa 740 bis 80 Prozent der Maturanten übernehmen früher oder später den Familienbetrieb, einige studieren meist Marketing weiter und "etwa ein Viertel kommt irgendwann als Lehrer wieder". Und dafür werden sie auch nach Vollendung der Schule nicht vergessen: "Ich sage den Absolventen immer, dass sie einen guten Kontakt zum Haus halten sollen, wir können sie ein Leben lang begleiten", erklärt Reinhard Eder.
Zur Sache
Insgesamt legen in Klosterneuburg 89 Schüler die Matura ab. Davon sind 35 aus der HBLA für Wein- und Obstbau und 54 aus dem Gymnasium.
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