Fünf nach Zwölf
Pflegepersonal protestiert vor dem Krankenhaus Klosterneuburg

- hochgeladen von Angelika Grabler
KLOSTERNEUBURG. "Das hier ist mehr als Covid, das geht schon zurück vor die Zeit der Corona-Krise", sagt Klosterneuburgs Betriebsratsvorsitzende am Landesklinikum Klosterneuburg, Michaela Mayr. Und so haben sich die Bediensteten vor dem Krankenhaus Klosterneuburg versammelt, um die Politik auf die kritischen Zustände im Gesundheitsbereich mit Nachdruck hinzuweisen.
"Kollegen aus Ärzteschaft und Pflege können nicht mehr, bereits jeder zweite Kollege zieht in Erwägung, einen anderen Job zu ergreifen",
so Mayr. Die Regierung habe aber immer noch keine einzige dringend nötige Reformmaßnahme gesetzt, die den Beschäftigen in den Gesundheits-, Pflege und Sozialberufen ihre tägliche Arbeit spürbar erleichtern würde.
"Viele unserer Beschäftigten sind bereits jetzt körperlich und psychisch am Limit", erklärt die "Offensive Gesundheit", die damit auch auf jüngste Umfragen in den einzelnen Berufsgruppen verweist. "Emotionale und körperliche Überlastung sind mittlerweile keine Ausnahme mehr, und wir müssen unsere Kollegen davor schützen. Wir brauchen also eine sofortige Entlastung der Mitarbeiter um rasch gegensteuern zu können."
2Brauchen mehr als Worte
Dass das Gesundheits-, Pflege- und Sozialpersonal bereits vor Corona unter massivem Personalmangel gelitten hat, ist seit Jahren kein Geheimnis. Die Pandemie hat diese Entwicklung nun noch verschärft. Es braucht nicht nur Worte der Politik, sondern dringend mehr Personal, eine adäquate Entlohnung und mehr Freizeit zur Erholung. Zusätzlich braucht es rasch eine grundlegende Ausbildungsreform sowie verbesserte Arbeitsbedingungen, um die Gesundheitsberufe in der Bevölkerung attraktiver zu machen und um nicht noch weiter in die gefährliche Versorgungskrise zu schlittern.", so Mayr.
Die Betriebsräte wollen als Vertreter der "Offensive Gesundheit" mit der Protestaktion ein Zeichen setzen und breites Bewusstsein für die angespannte Lage im Gesundheitsbereich in Österreich schafft. "Uns wurde in letzter Zeit viel versprochen, es ist nun an der Zeit, den Worten Taten folgen zu lassen."



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