Vor 100 Jahren
Der Wienerwald-Bote schrieb am 13. Jänner 1923
Egon Schiele und andere Vergessene.
In diesem Blatt waren im letzten Jahre einige interessante Aufsätze über diesen früh verstorbenen Künstler zu lesen, der einige Jahre im Villenviertel Au in unserer Mitte verlebte.
Nun veranstaltet die Wiener Urania Dienstag, den 16. Jänner um 19 Uhr 30 im kleinen Saal einen Vortrag mit Lichtbildern über Egon Schiele, den Dr. Hans Ankwicz-Kleehoven, Kustos am Österreichischen Museum für Kunst und Industrie halten wird.
In Nr. 1 der Verlautbarungen des Volksbildungshauses Wieder Urania vom Jahre 1923 ist obiger Vortrag wie folgt vorbesprochen: "Der äußere Lebensgang dieses frühvollendeten genialen Malers bietet das typische Bild österreichischen Künstlerschicksals: Anfeindung und Mißachtung seiner Kunst von Seiten des Publikums und als Folge davon ein bitterer Kampf ums Dasein, Not und äußere Hindernisse aller Art. Dabei ein überreiches Innenleben und eine künstlerische Entwicklung, die in einem Dezenium das durchmaß, wozu andere eines Lebensalters bedürfen. An der Hand der Werke Schieles sowie auf Grund des bereits gedruckten biographischen Materials wird der Vortragende versuchen, die Umrisse dieser eigenartigen Künstlerpersönlichkeit zu zeichnen, durch deren jähren Hingang die jungösterreichische Malerei um eine ihrer stärksten Hoffnungen ärmer geworden ist."
(...)
Quelle: https://anno.onb.ac.at
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