Tafeltrauben aus NÖ im Supermarkt: Initialzündung kam aus Klosterneuburg

- Tafeltrauben aus der Region:
- Foto: Cornelia Grobner
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Erst waren das Rind- und das Lammfleisch dran, jetzt weitet die Handelskette Spar ihre Kooperation mit niederösterreichischen Landwirten auf die Weinviertler Tafeltraube aus.
KLOSTERNEUBURG/WAGRAM (cog). Präsentiert wurde das Tafeltrauben-Projekt letzte Woche in der Wein- und Obstbauschule in Klosterneuburg. Dort, wo die Initiatoren dazu sitzen. „Wir hatten die Idee schon lange, aber sie wurde bisher nur im kleinen Stil umgesetzt“, erklärt Ferdinand Regner, Lehrer für Weinbau an der HBLA in Klosterneuburg und Leiter der Abteilung Rebenzüchtung.
11,5 von 4.000 Hektar
Derzeit sind 13 – auch Wagramer – Winzer an dem Projekt betei-ligt. Insgesamt wurden bisher rund 11,5 Hektar ausgepflanzt. „Um den Bedarf der Konsumenten nach Tafeltrauben zu decken, ist eine Anbaufläche von 4.000 Hektar notwendig“, betont Landesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) – ein großes Potenzial für die heimischen Winzer. Zurzeit werden jährlich an die 40.000 Tonnen Tafeltrauben importiert. Das sind 95 Prozent des Bedarfs. Die Weinviertler Tafeltraube ist ein Gemeinschaftsprojekt der Landwirtschaftskammer NÖ, dem Lehr- und Forschungszentrum für Wein- und Obstbau Klosterneuburg und der Handelskette Spar.
4 von 300 Sorten
„Wir haben aus 300 Sorten 15 als geeignet dargestellt“, so Regner. „Vier sind übriggeblieben, die den Ansprüchen von Spar entsprochen haben.“ Bei der Auswahl ging es neben Frische und Aroma auch um die Optik. Die Experten aus Klosterneuburg, die schon immer Tafeltrauben kultiviert haben, fungieren als Ansprechpartner für die Winzer.
Mit der Ernte 2010 werden die ersten Früchte in ausgewählten Filialen in Niederösterreich und Wien erstmalig angeboten. Eine Ausweitung auf ganz Österreich sei das Ziel, so Regner. Kleiner Wermutstropfen: Klosterneuburger Winzer konnten nicht für die Produktion von Tafeltrauben gewonnen werden.
ZUR SACHE
Tafeltrauben
Tafeltrauben sind Weinreben, die zum Essen bestimmt sind. Die Tafeltrauben weisen eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegenüber Pilzkrankheiten auf und können deshalb mit wesentlich geringerem Aufwand an Pflanzenschutzmitteln produziert werden. Traubengröße, Beerengröße und Farbe, Bissfestigkeit, Geschmack, Aromatik und die Haltbarkeit für den Lebensmittelhandel sind ausschlaggebend.
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