Holz zum Wohnen
Antike Möbel sind Kulturgut
Der Erhaltung und Restaurierung alter Möbel und Holzkunstwerke hat sich Benjamin Hofinger aus Niederrußbach verschrieben.
BEZIRK KORNEUBURG | NIEDERRUSSBACH. Wenn "Benji" Benjamin Hofinger gefragt wird, was er von Beruf ist, sagt er einfach nur Tischler. Was an und für sich auch stimmt. Aber so ganz korrekt ist es trotzdem nicht. Denn Hofinger ist schon eine ganz besondere Art von Tischler, nämlich Möbelrestaurator bei der Bundesimmobilienverwaltung in Wien. "Unsere Aufgaben sind ziemlich vielfältig", beschreibt er seine Arbeit, "unsere Tätigkeiten umfassen von Erhaltung, Pflege und Restaurierung wertvoller Möbel in den Ministerien und anderen Bundesgebäuden auch die Instandhaltung von Kunstwerken aus Holz."
Lehre nach Poly
Das Hofinger nach dem Polytechnischen Lehrgang in Hollabrunn einen handwerklichen Beruf lernt, war für ihn klar. Aber was, war die Frage. Zu der letztendlich richtigen Entscheidung verhalf ihm die AMS-Berufsberatung. "Die haben gemeint, Holz sei meine Sache", erinnert er sich. "Allerdings ging ich damals noch davon aus, dass ich eine einfache Tischlerlehre beginne." Nur durch Zufall und ohne sich bewusst zu sein, wo er sich da eigentlich bewarb, wurde er von der Bundesimmobilienverwaltung zu einem Aufnahmegespräch eingeladen und trotz der überaus zahlreichen "Konkurrenz" wurde er als Tischlerlehrling aufgenommen. Was diese Tischlerwerkstatt aber wirklich macht, welch hohen Status dieser Betrieb hat, war ihm damals noch gar nicht so richtig bewusst.
Geschichte bewahren
"Heute kann ich mir eine andere Arbeit gar nicht mehr vorstellen", freut er sich über seine damalige Entscheidung und, wie er selbst betont, sein Glück, diese Chance bekommen zu haben. Da stört ihn auch das Pendeln nach Wien keine Sekunde. "Es erfüllt mich mit Freude und Dankbarkeit, unersetzliche Möbel und Kunstwerke erhalten und pflegen zu dürfen und in der Restauration oder Wiederherstellung antiker Raritäten liegt eine tiefe Befriedigung, diese unsere Vergangenheit repräsentierenden Kulturgüter aus Holz für die nächsten Generationen erhalten zu können."
Holz lebt. Vom Tag der Pflanzung des Baumes, über das viele Jahrzehnte lange Wachsen, das Fällen und das Verarbeiten des Baumes hinaus. Egal ob aus ihm ein Haus oder filigranes Möbel entsteht, Holz lebt, wenn es richtig behandelt wird, oft Jahrhunderte, ohne seine Faszination einzubüßen.
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