Österreichische Rettungshundebrigade
Die Retter auf vier Pfoten trainieren in Korneuburg
Wird eine Person vermisst, ein Mensch verschüttet oder auch ein Unglück vermutet, dann kommen sie zum Einsatz. Die Spürnasen der Österreichischen Rettungshundebrigade (ÖRHB). Und weil die tierischen Experten auf vier Pfoten regelmäßig trainieren müssen, traf sich die Staffel Korneuburg unlängst auf dem Gelände der Firma Fetter.
BEZIRK | STADT KORNEUBURG. "Unser Team besteht aktuell aus 13 Leuten und zehn einsatzfähigen Hunden. Wir sind 365 Tage im Jahr bereit, wenn wir gebraucht werden", erzählt Evelyn Hiesinger. Erst im letzten Jahr verzeichnete man mit rund 40 Einsätzen einen Rekord. Seit 1999 ist Hiesinger dabei – ehrenamtlich versteht sich. Sie selbst ist Stellvertreterin von Christoph Umgeher, der als Landesausbildungsreferent für Niederösterreich und Wien für den Spürnasen-Nachwuchs sorgt. Zwei bis drei Jahre dauert die Ausbildung. Trainiert werden muss auch danach laufend, auch Tests und Übungen müssen absolviert werden, um Einsätze durchführen zu dürfen.
Tierische Experten
Ausgebildet werden die tierischen Helfer in zwei Bereichen. "Es gibt Flächen- und Trümmersuchhunde", erklärt Hiesinger. "Die einen sind zum Beispiel im Wald unterwegs, wenn sich jemand, das sind dann meist demente Personen, verlaufen hat. Die Trümmersuchhunde kommen in eingestürzten Gebäuden zum Einsatz, so wie wir es in der Türkei nach dem Erdbeben gesehen haben." Evelyn Hiesinger und Spürnase Mato standen damals übrigens auch auf Abruf.
Menschen finden, das ist das klare Ziel der Rettungshunde. Sie werden dabei spielerisch auf das sogenannte Körpereiweis trainiert, das jeder Mensch produziert. "Mit seinen rund 20 Millionen Riechzellen kann der Hund das perfekt wahrnehmen", erklärt Hiesinger. Trainiert wird übrigens mit Spielzeug oder Futter als Motivation. "Der Hund lernt das Stöbern und Suchen, wenn er den Menschen gefunden hat, bleibt er an Ort und Stelle und verbellt ihn. Als Belohnung gibt es dann das Spielzeug oder einen kleinen Snack."
Nicht immer geht es gut aus
Die ÖRHB wird entweder von der Polizei angefordert, kann aber auch von Privatpersonen unter der Notrufnummer 0594500 kontaktiert werden. "Jeder kann uns rufen, unser Einsatz ist immer kostenlos", erklärt Evelyn Hiesinger.
Dass Einsätze nicht immer positiv mit dem Finden eines gesunden Menschen enden, auch davon kann die engagierte Hundeführerin erzählen. "Oft suchen wir nach einer Person, die wir dann nicht mehr lebend finden, etwa nach einem Suizid. Das sind natürlich dann die traurigen Momente."
Sinnvolle Beschäftigung
Zweimal in der Woche trainiert die Korneuburger Staffel der ÖRHB. Meistens auf dem Hundeschulplatz des SVÖ Korneuburg. Weil aber auch das Suchen und Stöbern in verschiedensten Szenarien geprobt werden muss, sind die Hundeführer oft in Waldgebieten oder auch auf Betriebsgeländen, wie jenem der Firma Fetter in Korneuburg unterwegs.
Und wie ist sie selbst eigentlich zur Österreichischen Rettungshundebrigade gekommen, fragen wir Evelyn Hiesinger. "Ich hab mit meinem ersten Hund damals eine sinnvolle Tätigkeit gesucht, die auch ihm Spaß macht."
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