Holz in Niederösterreich
Ein Baum ersetzt zehn Klimageräte
Bäume sind an heißen Sommertagen nicht nur Schattenspender sondern verbessern unser Wohlbefinden.
BEZIRK KORNEUBURG. BEZIRK. Bis vor wenigen Jahren und teilweise auch heute noch waren und sind Bäume umstritten. Blüten, Laub und abgestorbene Äste sind immer noch vielen Gartenbesitzern und Freizeitsportlern ein Grund zum Ärgern. Von "machen Dreck" über "stehen dem modernen Verkehr im Weg" bis zu "sind gefährlich" spannt sich der Bogen der Kritiker. Baumbefürworter argumentierten in erster Linie mit dem angenehmen Effekt des kühlenden Schattens. Erst seit relativ kurzer Zeit werden die verschiedenen positiven Effekte jedes einzelnen Baumes thematisiert.
Bis zu zehn Klimaanlagen
Laut Forschern entspricht die Klimaleistung eines einzigen großen Baumes 20 bis 30 Kilowatt, was in etwa der Leistung von zehn Haushalts-Klimaanlagen entspricht. Nicht alleine der Schatten beeinflusst unser Wohlbefinden bei Sommerhitze positiv, denn Pflanzen haben generell eine positive Wirkung auf uns Menschen. Sie wirken auch biologisch ausgleichend und beruhigend. Früher waren Kuranstalten und Krankenhäuser meist von großzügigen Parkanlagen umgeben, siehe altes AKH Wien, da die positive Wirkung zur Genesung von alters her bekannt war und inzwischen auch wissenschaftlich nachgewiesen ist.
Positive Effekte
Verringerung der Temperatur und erhöhte Luftfeuchtigkeit machen den Klimaeffekt am deutlichsten spürbar. Nicht ohne Grund werden jetzt wieder in den Städten Wohnungen an Alleestraßen bevorzugt. Während Mauern, Beton und Asphalt die Tageshitze speichern und dadurch kaum nächtliche Abkühlung zulassen, wird durch die Verdunstung von Wasser durch die Bäume nicht nur in unmittelbarer Baumnähe die Luftfeuchtigkeit erhöht. Dadurch wird der Umgebung Energie entzogen, sie wird dementsprechend abgekühlt. Je größer der Baum um so größer die Kühlwirkung. Auch die Baumart beeinflusst die Kühlwirkung. Eine Birke verdunstet zum Beispiel rund 100 Liter pro Tag, eine Fichte nur rund 10 Liter. Unterstützt wird diese Kühlwirkung in Wohnsiedlungen durch Gras oder Wiesenflächen. Angeblich pflegeleichte Kies- oder Splittflächen wirken hingegen wie Nachtspeicherheizungen und sind wegen ihrer negativen Wirkung auf das Stadtklima in manchen deutschen Städten schon verboten.
Verbesserte Luftqualität
Neben der kühlenden Wirkung tragen Bäume auch durch Sauerstoffproduktion sowie Feinstaub- und Schadstofffilterung zur Verbesserung der Luftqualität bei. Durch all diese positiven Aspekte ist die oft vorgebrachte Gefährdung durch herabfallende Äste nicht nur lächerlich, sondern absurd.
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